Privatschule ist auf Gebäudesuche

Der neue Schulträgerverein bekommt von der Stadt Immobilienvorschläge vorgelegt. Auch das Realschul-Gebäude ist darunter.

Foto: Bahrmann

Neviges. Die Schulinitiative meint es ernst. Inzwischen hat sich ein Schulträgerverein mit 30 Mitgliedern gegründet, der das Ziel verfolgt, eine private Realschule in Neviges zu eröffnen — als Nachfolge der Heinrich-Kölver-Realschule (HKS). Die Idee findet offenbar Anklang bei den Nevigesern. Sandra Böhm, Sprecherin der Initiative, berichtet: „Ich werde auf der Straße ständig darauf angesprochen, was mit der Schule ist.“

Das Interesse ist nicht nur theoretischer Natur: 110 Eltern haben bereits nach Sandra Böhms Angaben schriftlich ihr festes Interesse an der Privatschule bekundet. Am 11. März trifft sich der Schulträgerverein voraussichtlich zu seiner nächsten Sitzung, die gleichzeitig eine Informationsveranstaltung für die Eltern werden soll. Details folgen.

Noch immer halten die Schulgründer einen Start der neuen Einrichtung zum kommenden Schuljahr für möglich. Der Antrag liegt schon bei der Bezirksregierung. Die größte Hürde, die es noch zu überwinden gibt, ist keine unwesentliche: die Standortfrage.

„Wir würden weiterhin am liebsten im alten Schulgebäude der HKS bleiben“, sagt Sandra Böhm. Aber: Zur Not ist man auch für Alternativen offen. „Die Stadt hat uns Unterlagen zu mehreren möglichen Standorten zur Verfügung gestellt“, sagt die vierfache Mutter. Wegen der Immobilienfrage ist Anfang März ein Treffen mit der Verwaltung der Stadt Velbert vereinbart. Böhm, die weiß, dass das Verhältnis zwischen Realschulverfechtern und Stadt in den vergangenen Monaten oft angespannt war, freut sich darüber: „Ich finde es toll, dass wir endlich einmal mit der Stadt zusammenarbeiten können.“

Doch wie würde das praktisch funktionieren, wenn an der Maikammer auslaufende Realschule und neue private Realschule unter einem Dach läuft? Böhm glaubt: „Das könnte man räumlich sicher hinkriegen.“ Ein vorzeitiges Auslaufen der alten Schule wolle man nicht herbeiführen, jedoch soll ein Wechsel zwischen den Schulen möglich werden.

Zukunftsmusik — aber vielleicht nicht allzu ferne. Auch über die Finanzierung der Schule macht sich der Verein derzeit Gedanken. Der Träger muss einen Eigenanteil von 13 Prozent tragen, der Rest wird vom Land NRW refinanziert. Das eigene Geld soll einerseits über den Verein generiert werden. In den sollen alle Eltern, deren Kinder die Einrichtung besuchen, eintreten. Zudem wird es ein Schulgeld geben.

„Die Höhe errechnen wir zurzeit“, berichtet Sandra Böhm. Sie geht von einem Beitrag in Höhe von 60 bis 100 Euro aus. Dafür soll die „neue HKS“ dann besonders kleine Klassen mit höchstens 15 Kindern bilden.