SV Nordrath: Warm anziehen und kühl nachdenken

110 Wanderer ließen sich am Sonntag vom kalten Wetter nicht abschrecken und machten mit bei der 34. Rallye „rund ums Deilbachtal“.

Neviges. Als nach etwa 13,5 Kilometern Wanderung über Feld und Flur ebenso wie durch Wälder und über Wiesen das Ziel an der Schule Nordrath erreicht wurde, hatten die Teilnehmer der 34. Orientierungswandung des SV Nordrath am Sonntag gute vier Stunden strammen Spazierens hinter sich gebracht.

Wobei auch in diesem Jahr nicht allein das Tempo bei den mehr als 110 Teilnehmern - überwiegend wurde in Gruppenformationen gestartet - über den Erfolg entschied. Aufgeteilt in drei Etappen, gab es auf der Strecke auch Aufgaben zu lösen.

"Gut, dass wir die Claudia dabei haben", hieß es in der Gruppe Müller. Die vier Freundinnen Heike, Petra, Ute und besagte Claudia hatten sich als Quartett bei Doris Lutz, Geschäftsführerin des Sportverein Nordraths, angemeldet. Kaum war die Startgebühr entrichtet, ging es mit der ersten Aufgabe los: Auf elf Bildern waren Vogelarten abgebildet, die es nun zu bestimmen galt.

"Schwalbe, Rotkehlchen, Spatz", kam es wie aus der Pistole geschossen. "Ist das ein Star? Ist ein Star nicht größer?", ging es weiter - und zusammen mit weiteren Teilnehmern wurde äußerst lebhaft diskutiert und gerätselt.

"Sind die Fragen denn diesmal so schwierig? Ich war schon zweimal Telefonjoker", lachte derweil Susanne Mönninghof. Sie bildete zusammen mit Kolleginnen aus Gelsenkirchen, Oberhausen und Marl eine Mannschaft.

"Wir ergänzen uns prima", beurteilte Alexander aus der Gruppe mit der Startnummer 36 sein Team, das neben Sandra und Holger Hund Jackie komplettierte.

Gründe für die "Wiederholungstäter" bei dem sonntäglichen Gang trotz neblig-trübe Kälte mitzumachen, gab es viele: "Das macht einfach Spaß", "Ich erkunde gerne mal neue Gegenden" und "Der Hund muss ja sowieso raus" war zu hören. Vereinzelt wurden auch Teenager gesichtet, und Klaus Köhler schob gar den Nachwuchs im Kinderwagen durchs Gelände.

Wie gut sich Wanderschuhe und dicke Sportfunktionskleidung bewährten, wurde bei den Stopps an den Kontrollpunkten klar. Teilweise ging es nämlich über morastige Wege, und das herabgefallene Laub war durch den Dauerregen auch ordentlich glitschig geworden, wie Mitmachende berichteten "Wir schicken gleich den Hubschrauber los", witzelte Harald Siwitzka, der am Kontrollpunkt nicht allein neue Rätselzettel (Beispielfrage: "Wie lang ist die Spielzeit im Frauenfußball?") ausgab, sondern die Wanderer auch mit Äpfeln und Süßigkeiten versorgte.

Doch nötig war dies nicht. "Zur Not haben wir Handykontakt. So überprüfen wir, ob alle Teilnehmer durchkommen und niemand verloren geht", ergänzte Kollege Ewald Hennenberg.

Offensichtlich überaus vergnügt absolvierten die Teilnehmer die Strecke. "Das ist einfach richtig schön", urteilte Doris Ziebarth für viele. Und auch, wenn diesmal nicht die Rekordteilnehmerzahl der Orientierungswanderung 2009, nämlich 150, erreicht werden konnte, war die Veranstaltung eine fabelhafte Sache.