Wülfrath: „Minestrone“ hat nachgewürzt

Ab November serviert die Theatergruppe eine überarbeitete Version der Krimirevue „Gutes Essen ist (k)ein Verbrechen. Und 2011 soll „Ritter Rost“ inszeniert werden.

Wülfrath. "Man muss das Ziel weiter im Auge behalten und alle Möglichkeiten ausschöpfen", verrät Nadine Schuimer das Geheimnis der lokalen Erfolgsgeschichte des "Theater Minestrone".

Die 1993 gegründete Theatergruppe lässt sich so schnell von nichts aufhalten. Die Freude am Spiel und an der Wülfrather Kultur fest im Blick, meistert sie Hürden und läuft dabei noch zu Hochform auf: "Wir bleiben dran", spricht Schuimer im Namen ihrer Schauspielkollegen.

Nachdem Gründerin und Leiterin Meike Utke ihre berufliche Tätigkeit zum Kreis Mettmann verlegt hatte, war das für "Minestrone" noch lange kein Grund Trübsal zu blasen. Kurz entschlossen wurde unter Vorsitz von Daniel Diekmann im Februar 2010 ein Verein gegründet.

Die Mitglieder nutzten die neue Selbstständigkeit und feilten in Workshops an ihrem Können. Während der damals beschlossenen vorübergehenden Schließung der Stadthalle, der Unsicherheit ob ihrer Zukunft und zahlreichen Diskussionen rund ums Rathausareal sprudelten bei "Minestrone" die Ideen und Pläne - denn Not macht bekanntlich erfinderisch.

Mit ihrer 15. Produktion, "Gutes Essen ist (k)ein Verbrechen - Krimirevue mit kulinarischem Menü", konnten die Laienschauspieler auch vor kleinerem Publikum punkten. Nach dem großen Krimidinner in der Stadthalle boten nun Restaurants und Gaststätten eine intimere Atmosphäre. "Klar war für uns alle: Wir wollen weiter auf der Bühne stehen", sagt Nadine Schuimer, die jetzt für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

Das Krimirevue geht deshalb nun in die nächste Runde. "Minestrone" hat "nachgewürzt" und wartet mit einem bunten Programm aus Musik, Black-Stories, Improvisationen und vielen kleinen kriminalistischen Theatergeschichten rund um gutes Essen auf. Mit "Der Kartoffelkomplott", "Das Telefonat" und "Mordskeule" wurde das Programm weitgehend beibehalten. Als neues Stück verspricht "Die Saat der Rache" zusätzlichen Pep.

Und auch 2011 will sich "Minestrone" auf zahlreiche Projekte stürzen. Neben weiteren Workshops und Seminaren ist mit "Ritter Rost" im Januar ein Kindermusical geplant. Und das sogar mit neuer Regiebesetzung: "Durch unsere vielen Auftritte konnten wir jetzt auch endlich einen professionellen Regisseur engagieren", verrät die Pressesprecherin.

Die Schauspieltrainerin, Theaterpädagogin, Schauspielerin und Sängerin Karin Badar aus Düsseldorf wird die Laienschauspieler in ihrem Proberaum, dem Bürgerzentrum Rohdenhaus, anleiten.

Unter Leitung von Ulrich Schwarz vom Amateurtheaterverband NRW hoffen unter anderem Daniel Diekmann und Sandra Stötzel zudem noch auf die Realisierung des Parallelprojektes: "Was ihr wollt" von Shakespeare.

Die Freude am Spiel scheint also ungebrochen - und das trotz zahlreicher Zusatzbelastungen. "Seit wir ein Verein sind, haben wir viel mehr Aufgaben zu erfüllen. Organisation, Kosten, Ideen für Neues. Doch mit dem Willen, uns als kulturtreibenden Verein zu erhalten, werden wir es schaffen", sagt Nadine Schuimer.