THW-Helfer bergen am Seil den Müll
665 Wülfrather machten mit beim Dreck-weg-Tag und sammelten Abfall vom Straßenrand und aus den Grünanlagen auf.
Wülfrath. „Müll, Müll, überall liegt Müll herum: Der Dreck muss weg. Hey.“ Was die Mädchen und Jungen des trommelnden Müllorchesters der Lindenschule unter der Leitung von Silvia Sander rappten, hatten 665 Aktive zwei Tage lang vorgelebt — beim Wülfrather Stadtputz. Da schmeckte zum Abschluss die Gulaschsuppe auf dem Baubetriebshof doppelt lecker.
Nicht so sonnig wie am Freitag, aber stabil trocken — so war das Wetter am Samstag. Ganz spektakulär waren einmal mehr die Einsätze des THW. An einer steilen Böschung am Zwingenberger Weg kombinierten die Helfer aufräumen und üben: Sie seilten sich ab, um an den Unrat zu gelangen — unter anderem einen Kühlschrank.
Auf dem Krapps Teich machten sie mittels Schlauchboot und Schwimmwanne „klar Schiff“. Weihnachtsbäume, ein Langnese-Schild und Autoreifen angelten sie aus dem trüben Wasser. „Und immer mehr weggeworfene Hundekotbeutel haben wir gefischt“, so Hartmut Bubser vom THW.
Überhaupt: Hundedreck und Kotbeutel war ein weit verbreitetes Ärgernis. „Nur Zigarettenkippen liegen noch mehr herum“, stellte Bürgermeisterin Claudia Panke fest. „Beim Picken holt man sich einen Tennisarm“, scherzte sie. Als „einzige kotfreie Insel“ machte SPD-Fraktionschef Manfred Hoffmann den Kreisverkehr Mettmanner Straße aus.
„Geschirr wird nicht gespült, sondern an den Straßenrand geschmissen“, dies erlebten Carina Köhler und Juliana Grigore an der Tangente. Ein WC und Bauschutt „vorsätzlich abgelagert“, entdeckte Einar Sosna mit dem Verein „Neue Wege“ am Bahnhofsareal. „Dort wurden Restmüllsäcke sogar vergraben“, berichtete Familienvater Artur Pfeffer hinterher.
Eine Satellitenschüssel in den Eschen, mehrere Kondome an der Mettmanner Bach-Quelle, ein Vibrator am Panoramaradweg und eine Plakatwand in Flandersbach — das waren andere „Funde“, über die beim Abschlussfest am Bauhof gesprochen wurde. Organisatorin Ulrike Eberle zog die Bilanz „toller Leistungen. Ich bin total begeistert“. Sie hofft aber noch auf Helfer, die in den nächsten Tagen die obere Düsseler Straße angehen. „Dafür fehlte uns ein Trupp.“ Dort sind in den vergangenen Tagen einige blaue Müllsäcke ablegt worden.