Tiefenbroich: Spielzeugbörse - Eine Halle voller Nostalgie

In Tiefenbroich trafen sich erstmals die Spielzeug-Sammler in der Festhalle.

Tiefenbroich. Wer alte Schätzchen suchte oder sich gern in seine Kinderzeit zurückversetzen lassen wollte, der war Pfingstmontag genau richtig bei der Spielzeugbörse in der Tiefenbroicher Festhalle.

Aussteller, Händler und Privatleute aus ganz NRW waren gekommen, um alte Modelleisenbahnen, Spielzeugautos (Wiking, Siku), Blechspielzeug oder auch Gesellschaftsspiele anzubieten.

Der Andrang der Neugierigen hielt sich mit etwa 250 Besuchern in Grenzen, dafür kamen vor allem echte Fans der alten Sachen. "Wir sind zufrieden. Schließlich sind wir mit solch einer Börse erstmals in Ratingen, kommen im nächsten Jahr aber wieder", sagte Organisator Jürgen Hörner.

Wer nicht gerade zum Fachpublikum zählte, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Welcher Laie weiß denn schon, dass die Originalverpackung eines alten Spielzeuges meist genauso viel wert ist wie das Objekt selbst.

So erklärt der Düsseldorfer Profi-Händler Udo Knoll, dass sein weißer Siku-Rennwagen mit dem originalen Karton 950 Euro wert sei, ohne Verpackung höchstens 550 Euro.

Das weckt Begehrlichkeiten. Inzwischen gebe es eine florierende Piraterie in Asien und Osteuropa, die Verpackungen mehr oder weniger gut imitieren und für zehn Euro verkaufen. "Damit werden Sammler reihenweise reingelegt", so Knoll.

Viele Modell-Spielzeuge sind im Wert stark gestiegen. Knoll zeigte einen Reisebus aus dem Jahr 1958. "Der ist in einem Superzustand, kaum bespielt. Damals kostete er 12,95 Mark. Heute ist er 300 Euro wert."

Das gleiche gilt für die kleinen Wiking-Autos, die wie Faller-Häuschen zu jeder Märklin-Anlage gehörten. Auch hier kann es passieren, dass die kleinen Autos, die in den 60er-Jahren 60 Pfennig kosteten, heutzutage mit 50 Euro gehandelt werden.

Eisenbahnfans bekamen am Stand eines Sammlers aus Bad Godesberg leuchtende Augen. Ob Spur 1, 0 oder HO, hier war alles aus der Zeit um 1920 zufinden. Das Sahnestück in der Sammlung des Bad Godesbergers war eine Dampflok aus dem Jahre 1920 mit Tender. Preis: 1000 Euro - "und darüber wird nicht verhandelt", sagte der Privatsammler klipp und klar. Große Umsätze waren auch diesmal gar nicht das vorrangige Ziel. Man wolle erst einmal auch in Ratingen bekannt werden.