Velbert Tipps und Tricks vom Rasen-Experten

Neviges. · Greenkeeper Georg Hormanns vom Golfclub Velbert Gut Kuhlendahl erklärt, wie der Rasen die Trockenheit gut überstehen kann.

Georg Hormanns weiß, was einen guten Rasen ausmacht.

Foto: RP/Mülders

Auf den Golfplätzen der Region erfreuen sich die Sportler an top gepflegten Grüns. Für die Greenkeeper wie Georg Hormanns vom Golfclub Velbert Gut Kuhlendahl in Neviges ist das durchaus harte Arbeit. Und im Garten ist es mit der Freude über tolle Rasenflächen oft nicht so weit her: Unkraut und Kahlstellen sprießen als Dank für die Mühe der Garteneigentümer.

Am Anfang einer jeden Rasenfläche steht in der Regel eine Ansaat oder die Verlegung von Rollrasen“, sagt Hormanns. „Hat man ‚Sport- und Spielrasen‘ oder ‚Zierrasen‘ eingesät, ist erst mal alles in Ordnung.“ Doch der Rasenexperte warnt davor, Saatgut der Marke „hauptsache billig“ zu kaufen. Denn hier könnte außer dem Rasen noch mehr drin sein: Gräser für die Landwirtschaft, die für die Viehversorgung schneller und stärker wachsen, sind darin nicht selten. „Im Garten will man die aber eher nicht haben. Genau diese Gräser sind es, die das regelmäßige Schneiden nicht mögen, sie werden lückenhaft und geben Kräutern und anderen Pflanzen Gelegenheit, sich breit zu machen.“

Zu seltenes und zu tiefes Schneiden kann zu Lücken führen

Doch das ist nicht die einzige Ursache für Lücken im Rasen. Wird zu selten oder zu tief geschnitten, führt auch das zu den ungewünschten Unterbrechungen in der Fläche. Welche Rasenlänge das Augenmaß des Hobbygärtners bevorzugt, kann leicht mit einem Zollstock nachgemessen werden. „Die sogenannte ‚Drittel-Regel‘ besagt, dass beim Mähen immer nur etwa ein Drittel der Graslänge abgeschnitten werden sollte“, erklärt Hormanns. Wer also seinen Rasen beispielsweise gerne in einer Höhe von vier Zentimetern sieht, sollte ihn nicht länger als sechs Zentimeter hoch wachsen lassen. Das Gras darf also zwischen den Mähvorgängen je nach Wunschhöhe nur ein oder zwei Zentimeter wachsen. Je tiefer gemäht werden soll, desto öfter ist das Mähgerät zu bemühen. „Bei drei bis vier Zentimetern Schnitthöhe läuft das auf etwa einmal pro Woche hinaus.“ Die Grüns auf dem Golfplatz werden täglich geschnitten, aber das will zuhause wohl eher niemand. In Schattenlagen sollte übrigens nicht so tief abgeschnitten werden; dann bleiben die Blattflächen groß genug, um auch bei geringerer Lichteinstrahlung gute Fotosynthese zu ermöglichen und so Lücken im Rasen zu vermeiden.

Damit die Graspflanzen gesund und gleichmäßig wachsen, benötigen sie Wasser, Dünger und Licht. Fällt nicht genügend Regen, sollte der Rasen bewässert werden. „Da hilft es allerdings wenig, wenn jeden Abend jemand mit dem Gartenschlauch die Halme anfeuchtet. Das Wasser kann man sich sparen, denn es ist schneller wieder verdunstet als man denkt.“ Rasen bewässern bedeutet vielmehr, ein- bis zweimal pro Woche ordentlich zu wässern. „Die richtige Menge lässt sich gut feststellen, wenn während des Sprengens zwei oder drei Gläser aufgestellt werden. Wenn in jedem Glas etwa 20 Millimeter Wassersäule angesammelt sind, hat auch der Boden ausreichend Wasser bekommen, um es aufzunehmen. Außerdem lässt sich ganz gut erkennen, wie (un)gleichmäßig der Rasensprenger die Flächen bewässert.

Der Einsatz von speziellen Lanzeitdüngern kann sinnvoll sein

„Sicher lässt sich auch im Garten mit landwirtschaftlichem Dünger arbeiten. Dann muss dies aber häufig und in geringen Gaben geschehen.“ Sinnvoller seien Langzeitdünger, die speziell für die Rasenernährung konzipiert sind. Sie geben über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Nährstoffe ab, damit der Rasen gleichmäßig versorgt wird. Auch die Auswaschungsverluste („Nitrat im Grundwasser“) werden durch solche Dünger verringert. Red