Tönisheide: Die „Wilde Oma“ heizt ein
Mit dem guten Wetter ist es wieder nichts geworden, doch der Tönisheider Weihnachtsmarkt war trotzdem meist proppenvoll.
Tönisheide. Auf Tönisheide scheint man keinen guten Draht zu Petrus zu haben: Zum dritten Mal in Folge hatte der Himmel beim Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt nur ungemütliches Schmuddelwetter zu bieten. Über mangelnden Zuspruch musste Organisator Wilbert Hager aber dennoch nicht klagen - meist war der Kirchplatz gedrängt voll. Gut für die Stimmung und gegen die Kälte waren die vielen Köstlichkeiten, die an den 17 Buden - zwei mehr als im vergangenen Jahr - ausgeschenkt wurden.
Nicht nur die Sportler zog es zum "ASV-Sporthuis", wo zwei junge Damen "Poffertjes" mit und ohne Schuss (Rum) und echte nederlandse Chocomell (Schokoladenmilch) anboten. Der holländische Touch kommt nicht von ungefähr: ASV-Urgestein Jan Schwagenscheidt senior, der auch die liebevoll gestalteten Preistafeln gezeichnet hat, hat holländische Vorfahren, verriet ASV-Jugendwartin Andrea Donath.
Beste Stimmung auch an der Nachbarbude: Der Förderverein des evangelischen Kindergartens schenkt die "Wilde Oma", einen Eierlikörpunsch, und die "Tolle Tante", eine heiße Caipirinha, aus: "Süß, sehr limettig im Abgang", urteilte eine junge Dame aus Velbert - es ist offensichtlich nicht die erste "Tante", die ihr heute begegnet ist.
Seit vier Jahren ist der Förderverein auf Initiative der Eltern auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. Die Einnahmen kommen stets komplett dem Kindergarten zugute, sagte Vorsitzende Nadine Lindemann. Am Samstag öffnete der Förderverein außerdem mit seiner Hütte das fünfte Türchen des lebendigen Adventskalenders.
Natürlich gab es auch ein vorweihnachtliches Programm: Neben dem täglichen Besuch des Nikolauses erfreuten am Samstag der Hardenberger Kinderchor und die KAB-Cats die Besucher. Mit Gospels, Soul und einem Udo-Jürgens-Potpourri begeisterte Sänger Clemens Bender auf der Bühne: Der Tönisheider, der sich musikalisch als Klemens Kornfeld einen Namen gemacht hat, war erstmals in seiner alten Heimat zu Gast.
Nur einige Kinder waren ein wenig traurig, weil kurzfristig das Karussell ausgefallen war. Wilbert Hager hatte am Donnerstag spontan improvisiert: Binnen zwei Stunden zierte eine Krippe den leeren Karussellplatz.