Velbert-Neviges Hoppeditz kommt mit Impfausweis aus der Kiste

Neviges · Die Zylinderköpp eröffnen Session.

Frisch geimpft und getestet: Der Tönisheider Hoppditz alias Uwe Kinze präsentiert den Narren seinen Impfnachweis.

Foto: Ulrich Bangert

Zwei kräftige Männer ziehen eine rot-weiße Kiste auf den Hof des Bistros Treffpunkt an der Nevigeser Straße. „Steh auf, macht laut“, stimmt der Chor von gut zwei Dutzend Mitgliedern der Karnevalsgesellschaft Zylinderköpp an. Der Deckel des bunten Sargs öffnet sich, ein verschlafener Hoppeditz quält sich heraus.

Angesichts der erwartungsfrohen Zuschauer wird der Spaßmacher schnell munter: „Tüpp-Tüpp Helau, ruf ich zu euch allen! Ich würd Euch sooo gern um die Hälse fallen. Und bevor jetzt einer ganz laut schimpft, gaaanz ruhig: Ich bin doppelt geimpft! Und wenn noch jemand lästert: Entspannt Euch, ich hab mich grad negativ getestet.“ Prompt zeigt der Obernarr seinen QR-Code vor.

Nach einem Jahr Zwangspause durch Corona durfte Uwe Kinze als Hoppeditz wieder die Session auf Tönisheide eröffnen, die 2020 ausgefallen ist. In seinem Tiefschlaf ist ihm einiges aufgefallen: Es ist im Dorf zwar ruhig geworden, aber es gibt wieder einen Metzger, das Neubaugebiet am Wimmersberg wächst und mit Schrecken schaut er darauf, wenn demnächst die E-Scooter herumflitzen dürfen. Noch eine Kleinigkeit stieß auf: Die weißen Zusatzschilder „Tönisheide“ am Ortseingang sind fort. Mit Blick auf die Pandemie hofft der Jeck auf bessere Zeiten: „Schöner als ein Maskenball ist Tönisheider Karneval.“ Janine Richhardt, die Vorsitzende der Zylinderköpp, hofft, dass Narrentreff und Umzug stattfinden können. „Ich habe schon beim DRK und dem Toilettenwagen-Anbieter nachgefragt, dazu erhalten wir viel Unterstützung vom örtlichen Handel für das Wurfmaterial.“ Die Narren wollten bereits auf dem Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt präsent sein. Der wird aber nicht stattfinden. „Die Stadtverwaltung hat Wilbert Hager signalisiert, dass angesichts der dramatisch steigenden Infektionszahlen der Markt kurzfristig abgesagt werden kann. Das Risiko geht die Werbegemeinschaft nicht ein.“