Tsunami-Hilfe: Eine Ratinger Schule in Indien
Mit über 58 000 Euro Spenden aus Ratingen wurde in Südindien eine neue Schule gebaut. Nach über zwei Jahren können die Kinder, von denen viele Waisen sind, nun wieder zur Schule gehen.
Ratingen. Dankbarkeit und große Freude, Jubel, Gastfreundschaft und Herzlichkeit - das hat die Ratingerin Rita Brazda jetzt in der südindischen Provinz Kamil Nado erlebt. Sie ist die Vorsitzende des Ratinger Vereins "Paten Indischer Kinder". Und als solche hatte sie nach der Tsunami-Katastrophe in Südostasien die Verantwortung über die Spendengelder übernommen, die in Ratingen gesammelt worden waren. Immerhin: 50 000 Euro kamen damals zusammen. Jetzt ist Rita Brazda in die Simon Colony gereist, wo mit dem Geld eine neue Schule gebaut worden ist. "Die ist jetzt fertig", sagt sie. Und: "Nach über zwei Jahren können die Kinder, von denen viele Waisen sind, wieder zur Schule gehen - endlich."
800 Menschen feierten den Ratinger Spendeneinsatz
Das wurde natürlich gefeiert - 800 Menschen kamen, um die Ratinger Delegation um Rita Brazda zu empfangen. Die erzählte ihnen, wie viel Anteil die Deutschen am Leid der vom Tsunami Betroffenen genommen haben - und wie auch die Bürger der Dumeklemmerstadt Spenden sammelten. Zur Erinnerung: Anfang 2005 war ein Hilferuf aus Südindien beim Verein "Paten Indischer Kinder" eingegangen. Brazda: "Aus der Region, in der die Ordensleute leben, die mit unseren Kindern arbeiten." Ganze Dörfer, Häuser, Kirchen Schulen waren von der Welle fortgespült worden. Schnell war den Ratingern klar: "Da helfen wir." 25 000 Euro stellte die Stadt aus dem Stadtsäckel zur Verfügung. 10 000 Euro kamen vom Dosenhersteller Ball. 3000 Euro hatte das DRK gesammelt. "Und besonders toll war das Engagement der Martin-Luther-King-Schule." Bei einem Sponsorenlauf sammelten die Schüler 19 000 Euro. Zusammen reichte das Geld, um die Schule des Ortes neu aufzubauen."Vor einem Jahr war Grundsteinlegung", erinnert sich Rita Brazda. Seitdem hat sie - zusammen mit der Steyler Mission, mit der ihr Verein zusammenarbeitet - den Fortgang der Arbeiten verfolgt.