Wülfrath/Velbert Unternehmen vermisst das Bewusstsein für Naturschutz

Wülfrath/Velbert. · (HBA) Plastik in den Sträuchern, eigenmächtig befahrene Radwege abseits der offiziellen Wege, unerlaubte Feuerstellen oder wilde Behausungen im Dickicht – die Liste der „Delikte“ ist lang. Für Hans-Joachim Czerwonka, bei Lhoist Germany zuständig für Grundstücke und Liegenschaften, ist dies immer wieder trauriger Alltag.

Hans-Joachim Czerwonka zeigt, wo der Vandalismus an der Fliether Runde ­Spuren hinterlassen hat: wilde Schlafplätze, Feuerstellen und eigene Radwege mit aufwendigem Parcours.

Foto: Lhoist germany/Lhoist Germany

Ob an der Fliether Runde oder beim Rundwanderweg-Eignerbach: Der Vandalismus schlägt gerade wieder vermehrt zu. Flaschen und Scherben bleiben im Gelände zurück, stören die Biotoplandschaften und stellen damit eine Bedrohung für Tiere und Pflanzen dar. „Das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz ist bei einigen Nutzern oft nicht vorhanden“, stellt Czerwonka immer wieder fest.

Generell seien die Zerstörungen zwar zurück gegangen, erlebten aber gerade in den vergangenen Wochen einen regelrechten Schub. Das belegen auch die Beobachtungen, die bei den „OPA-Begehungen“ gemacht werden: Seit dem Jahr 2013 besteht diese Ordnungspartnerschaft zwischen der Stadt Wülfrath, der Kreispolizei Mettmann und dem Kalk-Unternehmen Lhoist. Dabei werden an zehn ausgewählten Terminen im Jahr die Wanderwege Fliether Runde, Scheidter Höhenweg und der Rundwanderweg-Eignerbach gemeinsam abgefahren und inspiziert. Regelmäßig stehen immer wieder Reparaturen und Pflege­arbeiten an.

Die Basispflege der Wege durch Lhoist, die zusammen rund 21 Kilometer betragen, umfasst neben Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen auch die Leerung von Mülleimern sowie Grünschnitt-Arbeiten. Für diese Pflege investiert Lhoist jährlich ein mittleren fünfstelligen Betrag. Czerwonka appelliert daher an die Vernunft der Besucher: „Leinen Sie ihre Hunde an und benutzen Sie ausschließlich die vorgesehenen Wege. Rauchen sowie Feuerstellen und Grillen im Wald sind wegen der hohen Waldbrandgefahr absolut verboten.“

Trotz der jetzt wieder verstärkt festgestellten Vandalismus-Schäden lässt sich Hans-Joachim Czerwonka nicht entmutigen: „Mit den Rundwanderwegen und Anlagen tragen wir zur Naherholung in Stadt und Region bei. Sie sind wunderschön und uns auch persönlich ans Herz gewachsen.“