Velbert-Neviges: Zwei Vereine für ein Neviges

Verschmelzung: Die beiden Bürgervereine wollen künftig an einem Strang ziehen. Für beide Vorsitzende liegen indessen die Vorteile auf der Hand: Der neue Verein würde zum Kreis der größeren Velberter Bürgervereine zählen, hätte mehr Gewicht und könnte gegenüber Politik und Verwaltung ganz anders auftreten.

Velbert-Neviges. Gemeinsam für Neviges: Die beiden Bürgervereine Neviges 1974 und Hardenberg wollen künftig vereint Belange des Stadtteils vertreten. Innerhalb der nächsten Monate ist die Verschmelzung geplant.

Verglichen mit den Tönisheidern, die sich bereits vor über 100 Jahren konstituierten, sind die Nevigeser Vereine relativ jung: "Der Bürgerverein Neviges wurde 1974 im Zuge der kommunalen Neugliederung gegründet", berichtet dessen Vorsitzende Birgit Kitzelmann - man wollte den Nevigeser in der neuen Stadt Velbert eine Stimme geben.

1996 stieg eine Gruppe aus, gründete mit 17 Mitgliedern den Bürgerverein Hardenberg - nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern wegen persönlicher Differenzen, wie Kitzelmann und Robert Kilian, Vorsitzender der Hardenberger hervorheben.

In den vergangenen Jahren habe man des öfteren überlegt wieder zusammenzukommen, erinnert sich Kitzelmann an erste Gespräche schon mit Kilians Vor-Vorgängerin Bärbel Vogelsang. Eine erste gemeinsame Veranstaltung vor einem Jahr setzte die Dinge erheblich in Bewegung: "Für das Bürgermeistergespräch war unser Vereinslokal Schützenhaus zu klein, der Unterrichtsraum in der Feuerwache aber zu groß" erzählt Kilian.

So lud man zusammen mit dem Bürgerverein Neviges ein. In der Floriansstube kam man danach überein, mehr gemeinsam zu machen: Beim Sommerfest der Hardenberger im August waren auch die Nevigeser zu Gast, beim etwas anderen Weihnachtsmarkt halfen die Hardenberger am Stand der Nevigeser mit. Anfang des Jahres erteilten die Mitglieder beider Vereine ihren Vorständen einhellig das Mandat, über eine Vereinigung zu verhandeln.

"Im gemeinsamen Gespräch mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Velberter Bürgervereine, Robert Groß, haben wir danach ausgelotet, wie ein solcher Schritt rechtlich vollzogen werden kann", erläutert Kilian. Gute Voraussetzungen bieten die annähernd gleiche Mitgliederzahl, Altersstruktur und finanzielle Stärke.

Inzwischen wird ein Verschmelzungsvertrag ausgearbeitet. Das Sommerfest im August will man bereits gemeinsam gestalten, und noch im Herbst sollen die Mitglieder ihr endgültiges Votum zur Vereinigung abgeben.

Im vorgesehenen neuen Namen - Bürgerverein Hardenberg-Neviges - finden sich nicht nur beide Vereine wieder: Als "Hardenberg-Neviges" erhielt 1922 die damalige Landgemeinde auch die Stadtrechte verliehen.

Für beide Vorsitzende liegen indessen die Vorteile auf der Hand: Der neue Verein würde zum Kreis der größeren Velberter Bürgervereine zählen, hätte mehr Gewicht und könnte gegenüber Politik und Verwaltung ganz anders auftreten.

Außerdem dürfte es leichter werden, Vorstandsämter zu besetzen - auch die Bürgervereine stehen vor dem Problem, dass sich immer weniger Mitglieder in verantwortlicher Position engagieren wollen.