Vereine übernehmen den Platz

Die neue Anlage am Waldschlösschen ist so gut wie fertig. Union Velbert und Türkspor werden sie unterhalten und pflegen.

Neviges. Die Fusion von TuS Neviges und FC Tönisheide „ist überraschend gut über die Bühne gegangen“, sagt Dieter Scholten, Vorstandsmitglied des neu gegründeten Sportvereins Union Velbert 2011, der im Februar aus der Taufe gehoben wurde.

Ein wichtiger Grund, dass die 1400 Vereinsmitglieder nicht ihrem alten Verein nachtrauern, liegt nach Einschätzung Scholtens vor allem auch am Erfolg der ersten Herren-Fußballmannschaft, die derzeit in der Bezirksliga ganz oben mitspielt, in der Tabelle auf Platz zwei steht.

Die nächste große Herausforderung steht dem Verein im kommenden Jahr bevor. Denn Union soll neben der Sportanlage in Tönisheide künftig auch den neuen Sportplatz Waldschlösschen unterhalten und pflegen, der aus Mitteln des Konjunkturpakets II (rund 1,8 Millionen Euro) erneuert wird.

Unterstützt wird der Großverein von Türkspor Neviges. Ein entsprechender Vertrag zwischen der Stadt und den zwei Sportvereinen soll in Kürze abgeschlossen werden. Heute wird er im Sportausschuss beraten, der ab 17 Uhr im Vereinsheim des Velberter Luftsportvereins, Birkenstraße 41, öffentlich tagt.

Die Aufgaben der Vereine hat die Stadt im Vertrag genau festgeschrieben. Michael Bösebeck, Leiter der städtischen Abteilung Sport: „Union wird für die Gebäude und den eigentlichen Platz verantwortlich sein, Türkspor für die Pflege des Außenbereichs.“ Für die anfallenden Arbeiten zahlt die Stadt Union einen jährlichen Zuschuss von 11 000 Euro, Türkspor bekommt 6000 Euro.

Wie alle anderen Vereine, müssen auch Union und Türkspor ein Entgelt für die Nutzung der Sportplätze zahlen. „Mit der Übertragung der Sportplätze auf die Vereine profitieren beide Seiten, wir und auch die Stadt“, sagt Dieter Scholten. Der Vertrag soll bis 2020 abgeschlossen, über eine Verlängerung 2019 entschieden werden.

„Mit der Übertragung von Plätzen an die Vereine haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht“, sagt Sportamtsleiter Bösebeck. Im gesamten Stadtgebiet hat die Stadt mittlerweile acht Sportplätze an Vereine übertragen. Sechs Plätze sind noch in städtischer Eigenregie. Für die Stadt entfallen die Personal- und Pflegekosten, die Vereine profitieren von den städtischen Zuschüssen, nutzen das Geld zur Deckung der Nutzungsentgelte.

Für kleinere Reparaturarbeiten bis 1000 Euro müssen die Vereine selbst aufkommen, „übersteigen die Kosten im Jahr 3000 Euro, zahlt das die Stadt ebenso wie alle großen Reparatur- oder Sanierungsarbeiten“, sagt Bösebeck.

Der Sportamtsleiter geht davon aus, dass der Sportplatz nach der Winterpause zur Rückrunde in Betrieb genommen werden kann. „Eigentlich ist die Anlage fertig. Wir müssen nur noch das Kassenhäuschen vom Jahnsportplatz zum Waldschlösschen transportieren.

Und für die Vereine und den Schulsport müssen noch drei Garagen, die als Lagerstätten genutzt werden, aufgestellt werden.“ Die Umkleiden und Sanitäranlagen sind fertig: Die Räume für die Vereinsgeschäftsstellen sowie ein großer Gemeinschaftsraum müssen die Vereine noch selbst her- und einrichten.