Voll-fit-Tag: Ermutigung zum „Nein“ bei Drogen
Stark gegen Suchtmittel: 100 Siebtklässler des Gymnasiums nahmen am Montag am „Voll-fit-Tag“ teil.
Wülfrath. Tom ist zwölf Jahre alt, Fußballer, spielt sogar in der Kreisauswahl. Rauchen kommt für ihn nicht infrage. „Ich bin Sportler“, sagt der Schüler der Klasse 7c des Gymnasiums. „Und außerdem ist es auch ungesund“, sagt der Blondschopf noch. Deshalb muss Tom nicht lange überlegen, was er tun würde, wenn ihm in der Pause ein Mitschüler überreden wollte, auf dem Klo eine Zigarette zu rauchen. Seine Antwort lautet: „Nein.“
Knapp 100 Schüler der siebten Klassen des Gymnasiums hatten gestern keinen Unterricht. Die Fachgruppe Jugendförderung der Stadt und die Suchtberatungsstelle der Caritas richteten für sie einen Aktionstag, einen „Voll-fit-Tag“, aus.
Im Laufe des Vormittags besuchten die Schüler vier Stationen zu den Themen gesunde Ernährung, Teamgeist, Umgang mit Suchtmitteln und Vertrauen. Die einzelnen Stationen wurden im Kinder- und Jugendhaus, in der Sporthalle Goethestraße sowie in der Schulküche der Hauptschule, die dafür eigens ihre Hauswirschaftstunden verlegt hatte, durchgeführt.
„Sucht ist ein dauerhaftes Thema. Deshalb wollen wir es einen ganzen Vormittag mit den Schülern behandeln“, sagte Angela Sprink von der Kinder- und Jugendförderung der Stadt. In Rollen- und Bewegungsspielen wurden den Schülern Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie der Versuchung widerstehen können, Suchtmitteln wie Zigaretten und Alkohol auszuprobieren.
„Die Mädchen und Jungen sind jetzt in einem Alter, in dem sie damit in Berührung kommen können. Demnächst werden ihnen vielleicht auf einer Party auch Alkopops angeboten. Wir wollen ihnen Argumente an die Hand geben, nein sagen zu können“, sagt Angela Sprink.
Die Teenager lernten, wie sie dem Druck einer Clique standhalten. „Es gibt Jugendliche, die ihr Standing in einer Gruppe haben, auch wenn sie nicht wie alle anderen rauchen oder Alkohol trinken“, sagt Beatrix Neugebauer von der Caritas-Suchthilfe.
Tom, der Fußballer, hat noch nie geraucht, obwohl ihn ein ehemaliger Freund einmal dazu animieren wollte. „Ich habe ihm gesagt, dass er mit dem Rauchen aufhören soll.“ Dani (12), Toms Klassenkameradin, würde auch nicht rauchen, sagt sie selbstbewusst. „Genau darum geht es uns“, sagt Beatrix Neugebauer: „Die Kinder sollen die Stärke haben, nein zu sagen.“
In der Sporthalle lernten die Gymnasiasten, dass es wichtig und gut ist, sich auf Freunde verlassen zu können. Mit verbundenen Augen ließen sich die Schüler von Mitschülern durch einen kleinen Hindernis-Parcours führen.
Die Jungen und Mädchen, die ihren „blinden“ Mitschüler über die Hindernisse halfen, durften ihnen nur mit Klopfzeichen auf den Rücken signalisieren, wo sie langgehen müssen.
Frisches Obst statt Burger: In der Küche konnten die Gymnasiasten Obstspieße kreieren. Angela Sprink: „Denn um ein gutes Körperbewusstsein zu entwickeln, muss man auch wissen, was man in sich reinfuttert.“