Von Schattengestalten und Ungeheuern
Ratingen. Vor ein paar Jahren noch war es ein Spaß für Insider, inzwischen steht der Tag sogar fest im Kalender: Halloween. Die Modeströmung hat sich etabliert.
Und auch das Kulturamt der Stadt frönt dem Zeitgeist und lädt am Samstagabend zu einer Halloween-Lesung ins Medienzentrum ein.
Wenn schon Spektakel, dann wenigstens mit Niveau, so lautet die Devise. Deshalb werden Grusel-Klassiker des 19. Jahrhunderts vorgelesen - von den "Drei Unheimlichen" in Maske und Verkleidung. Eine der Schattengestalten wird allein an seiner Silhouette leicht zu identifizieren sein: Wer auf Dezernent Dirk Tratzig tippt, liegt goldrichtig. Natürlich löst jetzt dessen Einsatz als Schattengestalt und unheimliches Ungeheuer eine Fülle an Wortspielchen und Witzeleien im Rathaus aus.
Um Schattengestalten geht es auch am Dienstag, wenn der neue Stadtrat erstmals tagt. Knatsch ist programmiert. Denn nach Ansicht der Mehrheit soll es nur zwei Stellvertreter für den Bürgermeister geben, drei wollen es aber werden. CDU-Mann David Lüngen wird der eine Posten kaum zu nehmen sein, um den anderen bemühen sich die altgediente Anne Korzonnek, deren SPD aber bei der Wahl so viele Federn gelassen hat, dass sie laut Proporz gar nicht dran wäre, und Jutta Besta (BU). Würde sie gewählt, stellt ihre Bürger Union nicht nur den hauptamtlichen, sondern auch den zweiten stellvertretenden Bürgermeister. Ungeheuer!