Wehr: Schneller zum Einsatzort

Mit der Bereitstellung eines Provisoriums an der Schillerstraße verkürzt sich die Hilfszeit um drei Minuten — dies kann im Notfall entscheidend sein.

Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. Die Freiwillige Feuerwehr hat nun im Süden Wülfraths einen provisorischen Standort für einen Einsatzwagen. Die Stadt hat von der Firma AVK Armaturen GmbH an der Schillerstraße eine geeignete Halle angemietet. „Der Platz muss für ein Fahrzeug, Einsatzkleidung und Material reichen“, sagte Stadtbrandmeister Guido Großmann im Gespräch mit der WZ. Zudem ist ein vorhandener Stromanschluss unverzichtbar und die Halle muss einbruchsgeschützt sein. Das alles ist auf dem Werksgelände des Unternehmens gegeben. Alle Ansprüche zu erfüllen hat aber gedauert. Die Suche hat mehr als ein Jahr lang in Anspruch genommen, bis ein geeigneter Standort gefunden werden konnte.

Guido Großmann, Stadtbrandmeister

Acht Wehrleute aus der Umgebung wurden bestimmt, im Einsatzfall dort zu starten. „Sie stimmen sich morgens ab, welche fünf von ihnen mögliche Einsätze bestreiten“, so Guido Großmann weiter. Die Zeitersparnis, nicht von der Feuerwache an der Wilhelmstraße loszufahren, taxiert er auf etwa drei Minuten. Zeit, die im Ernstfall Leben retten kann. Und laut Brandschutzbedarfsplan beträgt die Hilfsfrist, also die Zeit, die von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort reichen darf, acht Minuten. „Der Standort ist sehr gut für uns“, sagte der Stadtbrandmeister mit Blick auf die Zeitersparnis. Nach Angaben von Wirtschaftsförderer Karsten Niemann ist der Mietvertrag zunächst für drei Jahre abgeschlossen worden — allerdings mit einer Option auf Verlängerung.

Das an der Schillerstraße stationierte Einsatzfahrzeug ist der ehemalige Kommandowagen, ein zwölf Jahre alter Audi, mit dem fünf Wehrleute direkt zum Einsatzort fahren können. Im Herbst vergangenen Jahres war er gegen einen neuen Volvo ausgetauscht worden und versieht nun als „Pkw 3“ seinen Dienst. Er wird mit steckendem Zündschlüssel in der Halle geparkt.

Wie lange die Übergangslösung genutzt wird, steht noch nicht fest. Die Feuerwehr wird am Rotdornweg/Ecke Kastanienallee eine Geräte- und Fahrzeughalle bekommen. Im Haushaltsplanentwurf sind für dieses Vorhaben eine Million Euro vorgesehen.

„Die Ausschreibung für einen Architekten wird vorbereitet“, erklärte Giudo Großmann den aktuellen Stand. Daher gibt es bislang nur Vorstellungen, wie der Neubau aussehen könnte. „Wir brauchen zwei bis drei Hallen“, sagte der Stadtbrandmeister. Mindestens ein großes Löschfahrzeug und der Kommandowagen sollen am neuen Standort nebst Sozialräumen untergebracht werden. Geprüft wird derzeit auch die Unterbringung einer Spezialeinheit der Feuerwehr. Ob der Bau auch eine städtische Wohnung beinhaltet, steht ebenfalls noch nicht fest, ist aber von der Feuerwehr gewünscht. Derzeit prüft die Verwaltung die Möglichkeiten einer Realisierung dieses Wunsches.

Klare Formen wird das Thema dann annehmen, wenn ein Architekt gefunden ist. Die Zeit drängt, die Arbeiten am Rotdornweg sollen noch in diesem Jahr beginnen.