Woelki zelebriert Pontifikalamt
Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Domchor gestaltet. Danach wurde gegrillt.
Neviges. „Wenn nach der Eucharistie wieder gesungen wird, lege ich die ersten Steaks auf das Feuer.“ Für Klaus Röhrig beginnt dann die heiße Phase am Grill, weil bald die Besucher des Pontifikalamtes aus dem Dom strömen und Appetit auf Herzhaftes haben. Der Grillmeister, der passives Mitglied des Domchores ist, hat Routine. Jedes Jahr versorgt er zusammen mit Erhard Groß die hungrige Gemeinde beim Domweihfest mit Steaks, Bauchspeck und Bratwurst. Nebenan berät Ehefrau Sigrid Röhrig bei der Auswahl der Salate. „Wir haben 20 Stück im Angebot, über den Kartoffelsalat, Bauernsalat, Paprikasalat bis zum Schichtsalat ist alles dabei, was das Herz begehrt.“
Kurz vor Ende des Pontifikalamtes haben die aktiven Sängerinnen und Sänger die Orgelbühne über einen Nebeneingang verlassen, um die zahlreiche Stände des Domweihfestes zu besetzen. Zum 49. Domweihfest hatte der der Domchor die „Deutsche Messe“ des Südtirolers Heinrich Walder zu Gehör gebracht. „Die haben wir bereits zu Ostern als deutsche Uraufführung gesungen. Weil die so gut ankam, wurde sie auf vielfachen Wunsch wiederholt“, so Claus Tinnes, der musikalische Leiter des Domchores.
Für das nächste Jahr, wenn der Dom 50 und der Domchor 25 Jahre alt werden, haben sich Dirigent und Sänger etwas ganz Besonderes vorgenommen: Die „Missa Solemnis“ von Franz-Xaver Richter (1709 bis 1789) mit Orchester und Solisten verspricht einen besonderen Hörgenuss für die Freunde klassischer und geistlicher Musik. Konzerttermin ist nicht am Himmelfahrtstag, sondern am 8. Juli 2018. „Die Proben dafür beginnen jetzt“, so Claus Tinnes, der so ganz nebenbei noch die „Christkindl-Messe“ von Ignaz Reimann für Weihnachten einstudiert.
Die Kosten eines großen Konzertes mit zusätzlichen Musikern werden mit den Erlösen aus dem Domweihfest finanziert. Daneben soll das das heitere Fest auf dem Pilgerplatz möglichen Nachwuchs ansprechen. „Im vergangenen Jahr haben wir so ein neues Mitglied gewonnen, dass immer noch ganz begeistert dabei ist“, freute sich Vorsitzende Marita Lambeck.
„Daneben gibt es Zuhörer, die sind von unserem Gesang so fasziniert, dass sie sich entschließen, bei uns mitzumachen. Andere Neumitglieder kommen zu uns, weil sie in der Jugend gerne sangen und mit den Jahren wieder Spaß am Singen gefunden haben. So war es bei mir, ich hatte mal im Schulchor gesungen.“ Dirigent Tinnes möchte im nächsten Jahr mit einem offenen Projekt sangesfreudige Mitbürger ansprechen und sagt: „Für die erneute Aufführung der Deutsche Messen können Interessierte zwei bis drei Monate mitsingen, ohne dafür dem Chor beizutreten.“
Das Pontifikalamt wurde durch Erzbischof Rainer Kardinal Woelki zelebriert. „Die Predigt war einmalig gut. Der hat so toll über Himmelfahrt gesprochen, da fühlte ich mich als Protestantin direkt angesprochen“, schwärmte Edith Schwarz bei gemeinsamen Mittagessen mit Bekannten.