Wülfrath-Aprath: Mieter fühlen sich kaltgestellt

Bewohner am ehemaligen Klinikgelände mussten tagelang auf ihre Heizung verzichten.

Wülfrath. "Seit Mittwoch ist bei uns die Heizung komplett abgestellt, solange konnte ich mich immerhin mit einem Stromheizofen warm halten. Ich habe zwar selbst keine Kinder, aber ich kann schon verstehen, wenn unsere Nachbarn mit Nachwuchs besonders ungehalten sind." Ein Aprather Bewohner, der seinen Namen nicht nennen möchte, erklärt die Lage aus Sicht der Mieter, die in den Häusern auf dem Gebiet der ehemaligen Klinik Aprath leben. Er will versuchen, das zusätzlich ausgegebene Heizgeld von der Hausverwaltung zurück zu bekommen oder eine Mietminderung für diesen Monat zu erreichen.

Hat etwa die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wülfrath (GWG) geschlampt, von der die Wohnungen verwaltet werden? Geschäftsführer Juan-Carlos Pulido räumt ein, dass man zuletzt leider nicht mehr ausreichend Flüssiggas für die Wohnungen im Tank gehabt habe. Der von der GWG angestellte Hausmeister Reinhold Smykala sei daraufhin angewiesen worden, auf diese spezielle Notfallsituation zu reagieren. "Aufgrund der zu erwartenden Wetterlage habe ich die Heizung auf Sommerbetrieb gedrosselt", erklärt der. "Mit dem letzten vorhandenen Gas wurde dann wenigstens noch warmes Wasser bereitgestellt. Uns gefiel die Situation natürlich auch nicht, aber das war das beste, was wir in dem Moment machen konnten", erklärt Smykala die Maßnahme.

"Die Mieter sind darüber selbstverständlich vorher aufgeklärt worden", sagt Juan-Carlos Pulido. Doch das änderte nichts daran, dass manche Mieter froren. "Die Heizung war definitiv ganz aus", berichten sie.

Für den heutigen Mittwoch wurde daher schon angedacht, eine Mieterversammlung zu organisieren. Für Pulido und die GWG ist das allerdings dann höchstens nur noch eine nachträgliche Sache. "Wir haben bereits Gas bestellt, der Tankwagen ist im Grunde unterwegs und trifft heute, allerspätestens morgen in Aprath ein", erklärte Pulido gestern - und zeigte Verständnis: "Wenn die Mieter auf uns zukommen, beschäftigen wir uns natürlich immer mit einzelnen Beschwerden."