Wülfrath bekommt eine neue Pfarrerin
Henriette Sauppe (29) verstärkt für zwei Jahre das Team der evangelischen Gemeinde. Am Sonntag hält sie ihre erste Predigt.
Wülfrath. Sei dem 1. Juli hat die evangelisch-reformierte Gemeinde eine neue Pfarrerin. Henriette Sauppe verstärkt für zwei Jahre das bisher aus Thomas Rehrmann und Ingolf Kriegsmann bestehende Pfarrteam. Am Sonntag wird die 29-Jährige ihre erste Wülfrather Predigt im großen Saal des Gemeindehauses Am Pütt halten.
Henriette Sauppe über ihre ersten Erfahrungen als Pfarrerin im Kontakt mit Wülfrathern
Über das, was Gott und die Bibel uns heute zu sagen haben, wollte Henriette Sauppe schon immer gerne mit Menschen reden. Deshalb entschied sie sich für das Theologie-Studium, zunächst an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal, dann setzte sie es in der Nähe von Kaiserslautern fort. „Auch, weil ich noch die drei Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein lernen musste und es leichter war, die Sommerkurse in der Nähe meiner Familie zu absolvieren“, erklärt Sauppe im Gespräch mit der WZ. Als Sechsjährige war die gebürtige Kasachin in die Pfalz übergesiedelt. Es folgten ein Jahr Studium in Prag im Zuge des Erasmus-Programms sowie das Hauptstudium und der Abschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ihr Vikariat hat Sauppe in Wuppertal absolviert. Dort lebt sie derzeit am Eckbusch mit ihrem Ehemann Sebastian.
Religionsunterricht hat sie auch schon an der Grundschule Radenberg erteilt. „Mir macht die Arbeit mit Kindern sehr viel Freude. Sie sind sehr neugierig auf Gott und die Geschichten, die mit ihm zu tun haben“, sagt Henriette Sauppe. Mit Mädchen und Jungen im Vorschulalter wird sie an ihrer neuen Wirkungsstätte viel in Kontakt kommen. Hier ist sie vor allem als Religionspädagogin gefragt.
Wülfrath sei ihr früher nur vom Namen her geläufig gewesen. „Aber ich hatte gegenüber dem Landeskirchenamt den Wunsch geäußert, in der Umgebung meines Wohnortes tätig werden zu wollen. Als es daraufhin den Bedarf im Kirchenkreis Niederberg abfragte, kam aus Wülfrath schnell die Rückmeldung: ,In Bezug auf das Kontakthalten mit unseren drei Kindertagesstätten und die monatliche Kinderkirche in der Ellenbeek gibt es hier noch einiges zu tun“, erklärt Henriette Sauppe, wie es sie in die Kalkstadt verschlug. Und hier hat sie in gut zwei Wochen schon festgestellt: „Die Leute sind sehr, sehr nett. Ganz anders als in Wuppertal.“
Für zwei Jahre ist die „Pfarrerin zur Anstellung“ nun dem Kirchenkreis zugeteilt. Erst nach eineinhalb Jahren in dieser Funktion erhält eine Theologin, ein Theologe, das Recht, sich nach Ablauf der beiden Jahre auf eine „ordentliche“ Pfarrstelle zu bewerben. 50 Prozent der Arbeitszeit ihrer 75-prozentigen Stelle leistet Sauppe direkt in der Wülfrather Gemeinde, unter anderem beim wöchentlichen Besuch der Kitas und bei deren Entlassgottesdiensten. Die übrigen 25 Prozent entfallen auf die Planung und Umsetzung des Projekts „Vesperkirche“ — auch in Velbert.
„Und nach den Sommerferien kommt dadurch, dass Pfarrerin Stefanie Stute kurzfristig von Neviges zur Bergischen Diakonie wechselt, auch eine dreiwöchige Vertretung in Neviges auf mich zu“, kündigt Henriette Sauppe an. Als Urlaubs- und Krankheitsvertretung wird man die junge Pfarrerin auch in Wülfrath kennenlernen. Zudem hat sie in Absprache mit Rehrmann und Kriegsmann mit den Straßenzügen in Wülfrath Süd ihren eigenen, kleinen Seelsorgebezirk, wird dort bei runden Geburtstagen von Gemeindemitgliedern und Trauerfällen zur Stelle sein.