Wülfrath: CDU: "Ein weiteres verlorenes Jahr"

Mehr als 150 Gäste kamen zum Neujahrsempfang. Vorsitzender Seidler erwartet ein "arbeitsreiches Jahr".

<strong>Wülfrath. Wer an diesem Sonntag erwartet hatte, dass die CDU ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für die Bürgermeisterwahl 2009 präsentieren könnte, wurde enttäuscht. Die Union hält sich in dieser Frage noch sehr bedeckt. Überhaupt spielte die Kommunalpolitik auf dem Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes eher eine untergeordnete Rolle. Dabei steht die CDU, wie Vorsitzender Andreas Seidler herausstrich, "vor einem arbeitsreichen Jahr". Auf einer Klausurtagung von Vorstand und Fraktion dürften im Februar in Köln Themen festgezurrt, Kandidaten ausgeguckt werden. Seidler konnte eine Vielzahl an Prominenten unter den mehr als 150 Besuchern des Empfangs in der Stadthalle begrüßen - wie Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff, Vertreter von Stadtsport- und Stadtkulturbund ebenso wie eine Delegation von Wülfrath pro sowie den Heiligenhauser Bürgermeister Jan Heinisch, den Landtagsabgeordnetern Marc Ratajczak, Landrat Thomas Hendele und Bundestagsabgeordnete Michaela Noll. Sie lobte die die neue Familienpolitik der CDU ("Wir haben die Kompetenz") und stärkte Hessens Roland Koch für dessen Positionen im Jugendstrafrecht den Rücken - was Seidler übrigens nicht teilte: "Das ist unnötiger Stimmenfang, der zur Politikverdrossenheit führt." Hendele unterstrich seinen Stolz über den schuldenfreien Kreishaushalt und kündigte eine Bilanz des Sportförderprogrammes an, mit dem seit der vergangenen Kommunalwahl mit sechs Millionen Euro zehn Projekte unterstützt wurden - in Wülfrath die Bad-Sanierung.

In der Kalkstadt, so Seidler, werde die CDU den Blick nach vorn wagen - mit Optimismus und Zuversicht. Dennoch stellte er die Prognose: "2008 wird wieder ein verlorenes Jahr." Er machte das an Beispielen fest, für deren Problemlösung er in diesem Jahr offenbar keinen Fortschritt erwartet: "der Verkauf des alten Rathaus-Areals, der Verkauf des Jugendhauses und eine Verwaltungsreform, die den Namen auch verdient."


Von Thomas Reuter

Er spricht von Zuversicht und einem optimistischen Blick nach vorn: CDU-Vorsitzender Andreas Seidler. Warum gibt er dann direkt im Anschluss die Prognose ab, 2008 werde wieder ein verlorenes Jahr werden? Wie, bitte? Der Unionschef hakt das Jahr bereits im Januar ab? Dabei liegt es doch in den Händen unserer Politiker, das Jahr erfolgreich zu gestalten und Wülfrath ein Stück weit nach vorn zu bringen. Und von der größten Fraktion des Rates - was die CDU nun einmal ist - muss erwartet werden, dass sie etwas bewegen will. Von ihr und allen anderen Fraktionen darf so viel Einsatz und Selbstbewusstsein gefordert werden, dass sie alles dafür tun, dass 2008 kein weiteres verlorenes Jahr für Wülfrath wird.