Wülfrath: Die Ausbildung fest im Visier

Mehr als 80 Gäste besuchten eine Informationsveranstaltung im Hause Rheinkalk.

Wülfrath. "Ausbilden?!...aber nicht allein!" lautete das Motto der Informationsveranstaltung im Berufsbildungszentrum (BBZ) von Rheinkalk, zu der sich mehr als 80 Zuhörer angemeldet hatten. Darunter waren nicht nur Vertreter von Berufskollegs und Ausbildungsinitiativen, sondern auch über 40 Industriebetriebe.

"Das ist für den Kreis Mettmann schon eine Hausnummer", freute sich Rheinkalk-Ausbildungsleiter Alexander Faoro über die gute Resonanz. In mehreren Fachvorträgen gab es unter anderem Informationen zur Dualen Ingenieurausbildung am Campus Velbert/Heiligenhaus und zu den Vermittlungsleistungen der IHK.

Seit Jahren setzt das Berufsbildungszentrum auf die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen, derzeit gehören etwa 20 Betriebe zum Kooperationsverbund. "Die meisten Firmen schicken ihre Auszubildenden für die Grundausbildung zu uns. Nach dem ersten Lehrjahr sind sie dann im Betrieb gut einsetzbar", weiß Alexander Faoro.

Die Gründe dafür, dass Unternehmen diesen Service in Anspruch nehmen, seien vielfältig. "Manche Firmen haben die Kapazitäten in ihrem eigenen Betrieb nicht", so der Ausbildungsleiter im BBZ.

Das kann Britta Voigt, Ausbildungsbeauftragte bei der Carl Fuhr GmbH in Heiligenhaus, nur bestätigen. Seit fünf Jahren kooperiert das Traditionsunternehmen mit dem BBZ von Rheinkalk, insgesamt beschäftigt der Schloss- und Beschlägehersteller elf Auszubildende. Die angehenden Industriekaufleute absolvieren gerade ihre Grundausbildung in Wülfrath.

"Wir möchten unseren Lehrlingen eine qualitativ hochwertige Ausbildung ermöglichen", sagt Britta Voigt. In einem mittelständischen Betrieb sei das nicht immer möglich. Die Ausbildungsbeauftragte der Carl Fuhr GmbH schätzt auch den engen Kontakt zum Berufsbildungszentrum von Rheinkalk: "Bei Problemen der Azubis kann man so noch frühzeitig reagieren", sagt Britta Voigt.

Die Wirtschaftskrise ist auch im BBZ angekommen: Statt der bislang zehn Auszubildenden von Kooperationspartnern absolvieren derzeit nur noch fünf Lehrlinge aus Partnerunternehmen ihre Grundausbildung im Berufsbildungszentrum. "Es dürfen im nächsten Jahr gern 15 sein", hofft Alexander Faoro, dass die Talsohle bald durchschritten ist. Die gute Resonanz bei der Informationsveranstaltung spricht jedenfalls dafür.