Wülfrath: „Die Basis für die Kulturarbeit“
Protest: In einem offenen Brief an die Politik setzt sich der Stadtkulturbund vehement für den Erhalt der Stadthalle ein.
Wülfrath. "Der Stadtkulturbund warnt vor der Aufgabe der Stadthalle und damit der Kultur in Wülfrath." In einem offenen Brief setzt sich der Dachverband der Kulturtreibenden in der Kalkstadt vehement für den Erhalt der Stadthalle ein und mahnt gleichzeitig eine offenere Diskussion um die Zukunft der Halle an.
Schon in der vergangenen Woche hatte Vorsitzender Wolfgang Köster im Rat seine Kritik geäußert und von aufziehender Panik in den Vereinen berichtet. Vor der gestrigen Ratssitzung schrieb der Stadtkulturbund den Politikern noch einmal ins Gewissen: "In einer Stadt ohne Stadthalle hat die Kultur keine Chance!"
Der Kulturbund bekräftigt, dass er mit großer Besorgnis die Zuspitzung der Diskussion rund um die Stadthalle zur Kenntnis genommen habe. "Es gibt Anlass zur Sorge um die Zukunft des wichtigsten Kulturzentrums dieser Stadt. Aktuell steht nicht nur ein Abriss der Stadthalle im Raum. In manchen Rats-Fraktionen gibt es sogar Gedankenspiele, die sich mit einer ersatzlosen Aufgabe der Halle beschäftigen."
Öffentlich hat sich die CDU zur Aufgabe der Stadthalle bekannt. Auch für die Wülfrather Gruppe ist der Abriss ohne Ersatz eine Alternative, sollte eine Mehrzweckhalle nicht finanzierbar sein. Die DLW ist für den Erhalt der Halle. SPD, Grüne und FDP haben sich offiziell noch nicht positioniert.
"Angesichts der Diskussionen wächst in unseren Vereinen die Angst, dass die Stadthalle einem städtebaulich ambitionierten Entwurf geopfert wird, der nur die Vermarktung in den Vordergrund stellt", merkt dazu der Stadtkulturbund (SKB) an. Zwar wolle man sich einer zukunftsorientierten Stadtplanung nicht in den Weg stellen.
Dennoch besteht der SKB darauf, "dass seine Mitglieder ihr Wirken und Schaffen in zentraler Lage und qualitativ angemessen darbieten können. Das heißt: Abriss und ersatzlose Aufgabe der Stadthalle sind für uns nicht hinnehmbar". Ein Abriss könne nicht in Frage kommen, solange ein Ersatz nicht sicher entschieden sei.
Der Kulturbund würdigt die bestehende Stadthalle als "wichtige Basis für die Kulturarbeit" und als "Keimzelle für die Neugründung von Initiativen und Vereinen". Sie sei ein "bezahlbarer, akustisch einwandfrei bespielbarer Ort".
In seinem Schreiben stellt der Kulturbund konkrete Forderungen an die Ratsmitglieder: uneingeschränkte und ehrliche Information über die Pläne rund um das Stadthallen-Areal; Möglichkeiten zu einem Austausch mit den Fraktionsvorsitzenden, um die Sorgen und Nöte der Kulturtreibenden direkt vortragen zu können; die Einbeziehung in die Planung der Mehrzweckhalle und aktives Interesse am Knowhow beim Stadtkulturbund.