Wülfrath: Es wird ständig nach Einsparmöglichkeiten im Haushalt gesucht

Kämmerer Stefan Hölterscheidt ist der Überzeugung, dass die Haushaltsziele erreicht werden. „Wir sind überall auf Kurs“, sagt er.

Wülfrath. "Ich denke, dass die Haushaltsziele 2008 erreichbar sind", sagt Kämmerer Stefan Hölterscheidt. "Verhalten optimistisch", nennt er diese Einschätzung der Wülfrather Finanzsituation.

Mit einem kalkulierten Haushaltsdefizit von "nur" 2,6 Millionen Euro ist die Stadt in das Jahr gegangen. Hölterscheidt erwartet keine Verschlechterung. "Ich habe keine Anzeichen, dass wir einen Nachtragshaushalt aufstellen müssen", sagt er.

Genau dies hatten Skeptiker aufgrund von Unwägbarkeiten befürchtet. Dafür sieht der Kämmerer zum jetzigen Zeitpunkt keine Signale. "Wir sind überall auf Kurs. Auch bei den Einnahmen", versichert er. Das gilt auch für die Gewerbesteuer, dessen Einnahmen-Ansatz von 12,45 Millionen Euro im Frühjahr im Rat eher skeptisch betrachtet wurde.

Hölterscheidt: "Die Tendenz ist sogar die, dass wir höhere Einnahmen erzielen können. Im Moment liegen wir eine Million Euro über dem Ansatz."

Knackpunkte, die den Etat oder das Haushaltssicherungskonzept gefährden könnten, sind laut Hölterscheidt nicht erkennbar. In welcher Größenordnung die explodierenden Energiekosten das sensible Zahlenkonstrukt ins Wanken bringen könnte, kann in der Verwaltung aktuell noch nicht eingeschätzt werden.

Anlass, die Sparbemühungen einzuschränken, hat Hölterscheidt aber nicht. Das betont er jetzt, wo die Phase der Mittelanmeldung der Ämter im Rathaus begonnen hat. Zum ersten Mal seit einigen Jahr will die Stadt noch in diesem Jahr den Haushaltsplanentwurf für das kommende Jahr in den Rat einbringen - "im November oder Dezember". So könne der Etat dann früher beschlossen werden "und wir sind als Stadt früher handlungsfähig".

Das Haushaltssicherungskonzept bewertet der Kämmerer als einen "stetigen Prozess". Man müsse immer auf mögliche negative Veränderungen gefasst sein. "Deshalb sind wir auch permanent auf der Suche nach Einsparpotenzialen."

Diese seien auch nötig, um die Rückführung der Entschuldung so schnell wie möglich zu beginnen. "Nicht der Haushaltsausgleich ist das Problem. Der wird uns in den nächsten Jahre gelingen. Erst dann beginnt der Schuldenabbau." Mit rund 40 Millionen Euro ist dieser Berg immens.