Wülfrath: Euroga-See steht zum Verkauf
Schlupkothen: Ein Makler bietet das gesamte Areal im Internet an. Der aktuelle Besitzer spricht von „falscher Formulierung“.
Wülfrath. "Ein Forstbesitz mit großem Gewässer" wird im Internet zum Verkauf angeboten. Einladen schimmert ein See auf der Homepage von immonet.de. Das ist doch... ja, das ist der Schlupkothener Bruch. Und laut Internet kann das Areal mit einer Nutzfläche von 765196 Quadratmetern zum Preis von 650 000 Euro erstanden werden - zuzüglich Maklercourtage.
Von der Vision eines Hirschparkes ist übrigens nicht mehr die Rede. Und: Was ist mit der Firma Logistik & Forstwirtschaft (L&F), die rund um den Euroga-Wanderweg neue Ideen entwickeln wollte? Sie firmiert inzwischen unter dem Namen "Land, Holz, Forst".
Im Internet ist L&F aber noch unverändert präsent. Und damit auch die hochtrabenden Pläne, die in die Öffentlichkeit getragen wurden, nachdem 2005 Rheinkalk den Schlupkothener Bruch mit seinem Umfeld veräußert hatte.
Wer die im Netz angegebene Kontaktnummer von L&F wählt, trifft auf einen Wein- und Parketthandel in Düsseldorf. Am Apparat: Werner Conrad, der in den vergangenen Jahren zumeist für L&F Pressekontakte aufrecht hielt. Und er korrigiert gegenüber der WZ den Eindruck, der in der Internet-Anzeige zu lesen ist.
"Das ist ein bisschen falsch formuliert." Es gehe "eigentlich" nicht um einen Verkauf. "Wir suchen einen starken Partner, um das Projekt stemmen zu können." Also kein Verkauf. "Nein, so eigentlich nicht. Das soll kein Komplettverkauf aus unserer Sicht werden."
Conrad spricht weiter. Er räumt ein, dass es L&F, "so nicht mehr gibt. Nur noch rein statistisch. ’Land, Forst, Holz’ heißt die neue Entwicklungsgesellschaft". Man habe sich neu aufgestellt. Das sei auch nötig, wenn man die Pläne verwirklichen wolle. "2005 sind wir mit guter Laune gestartet. Doch in den drei Jahren sind Dinge aufgetaucht, mit denen wir nicht rechnen konnten," sagt Conrad.
200 000 Euro habe man in diesen drei Jahren investiert, "aber Projektentwicklung hat Grenzen". Dennoch, versichert Conrad, "wollen wir das Projekt immer noch realisieren". Mit den Vorkommnissen der Vergangenheit, kündigt er an, sollen sich Gerichte befassen...