Wülfrath: Hilfsangebote statt Ratgeber

Am Samstag informierte das Familienzentrum Ellenbeck über seine Angebote.

Wülfrath. Seit zwei Jahren ist die Kindertagesstätte Ellenbeek nun schon Familienzentrum. Am Samstag öffnete die Einrichtung ihre Türen und informierte über den Stand der Dinge, über Projekte und Angebote. Die Bilanz von Gudula Kohn ist durchweg positiv.

"Wir haben natürlich auch vorher schon vieles von dem gemacht, was ein Familienzentrum tun muss", erinnert sich die Leiterin der Einrichtung an den Startschuss für das ehrgeizige Projekt und die offizielle Zertifizierung vor zwei Jahren.

Seither sei aber vor allem das Netzwerk zu Kooperationspartnern stärker geworden. "Wir achten ganz bewusst darauf, was die Eltern wollen und entwickeln daraus Angebote. Auch im Stadtteil sind wir gut vernetzt", so Gudula Kohn.

So ging es erst kürzlich in einer Veranstaltung mit der Volkshochschule um die Frage nach der Schulfähigkeit. Eines von vielen Themen, dass den Eltern unter den Nägeln brennt. "Eltern wollen alles möglichst richtig machen", kennt Gudula Kohn die Sorgen und Nöte vieler Mütter und Väter.

Während sich zuhause die Ratgeberliteratur stapelt, bekommen Familien im Familienzentrum konkrete Hilfestellungen. Außerdem gibt es auch generationsübergreifende Projekte mit Kindern und ihren Großeltern. "Wir sehen die Familien jeden Tag", weiß die Leiterin der Einrichtung, dass es im Kindergarten noch gut möglich ist, die Eltern mit ins Boot zu holen.

Seit einem Jahr gibt es im Familienzentrum auch eine integrative Gruppe, in der fünf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf betreut werden. Es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, das Wort Behinderung aus dem Sprachgebrauch auszuklammern, so Gudula Kohn. "Wir schauen nicht auf die Defizite. Kinder kennen solche Unterschiede nicht."

Auch der Geburtenrückgang wird mehr und mehr spürbar. Gab es vor Jahren noch lange Wartelisten, bekommen heute alle über Dreijährigen einen Kindergartenplatz. Freibleibende Plätze werden im Familienzentrum an Kinder ab zwei Jahre vergeben.

Gudula Kohn könnte sich auch vorstellen, die Einrichtung für jüngere Kinder zu öffnen. "Das wäre bestimmt eine reizvolle Aufgabe", sagt sie. Noch gibt es dafür keine Pläne, dafür gäbe es genug Räumlichkeiten für die Einrichtung einer Familiengruppe.