Wülfrath: Konjunkturpaket - „Die Stadt lässt sich kein Geld entgehen“

Mit den Fördermitteln sollen vor allem die Schulen saniert werden. Die Bürgermeisterin weist die Kritik der CDU zurück.

Wülfrath. 1,9 Millionen Euro ist die Summe, die Wülfrath aus dem Konjunkturpaket II zugewiesen wurde. Dass damit vor allem das marode Gebäude der Lindenschule saniert werden soll, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch über die Abwicklung der Maßnahmen und die nötigen Anträge hat sich im Wahlkampf eine Auseinandersetzung zwischen der Stadtverwaltung und der Union entwickelt. Wülfrath müsse "raus aus dem Schlafwagen", kritisierte CDU-Vorsitzender Andreas Seidler und beklagte, dass die Stadt bisher noch keine Mittel abgerufen habe. "Diese Kritik ist uns völlig unverständlich", sagt Bürgemeisterin Barbara Lorenz-Allendorff jetzt dazu.

Der Eindruck, dass Wülfrath sich Geld entgehen lasse, sei falsch. "Und es irritiert die Bürger", sagt Lorenz-Allendorff. Am Donnerstag stellte sie bei einer Pressekonferenz die derzeit laufenden und geplanten Projekte vor, bei denen die Stadt Geld von Bund und Land bekommen soll.

Demnach sind aus dem Konjunkturpaket 1,5 Millionen Euro im Bereich Bildung vorgesehen, davon 1,3 Millionen für den Gebäudekomplex Lindenschule, der Rest für die Kindertagesstätte Rohdenhaus und eventuell für die Schule der Bergischen Diakonie. Im Juni hat der Stadtrat diese Verteilung beschlossen, im Herbst sollen die Arbeiten beginnen. Einzelne Anträge seien dazu aber nicht mehr notwendig. "Das ist ein vereinfachtes Verfahren, bei dem man erst die laufenden Maßnahmen melden muss", sagt Kämmerer Stephan Hölterscheidt. Die Gelder können beim Land angefordert werden, sobald sie für die Zahlungen benötigt werden. Die Kommune muss allerdings selbst prüfen, ob die Maßnahmen überhaupt die Kriterien zur Förderung erfüllen, um nicht nachher auf den Kosten sitzen zu bleiben. Und das sei geschehen, sagt Hölterscheidt.

400000Euro sind aus dem Konjunkturpaket für den Bereich Infrastruktur vorgesehen - hier ist noch nicht klar, wofür das Geld genau eingesetzt wird. Denkbar seien etwa die Umgestaltung des Dieks oder Arbeiten am Voisberger Weg. "Das entscheidet der Rat im September", so Lorenz-Allendorff. Eine schnellere Nutzung des Konjunkturpakets sei nicht möglich gewesen, sagt sie zur CDU-Kritik.

Sie verweist darüber hinaus auf eine weitere Summe, die die Stadt vom Land für die energetische Sanierung des Gymnasiums eingeworben hat: 2,5 Millionen gibt es an Fördergeldern, die Stadt muss einen Eigenanteil von 1,4 Millionen aufbringen. Der Startschuss für die Arbeiten fällt ebenfalls im Herbst. Fast fertig sind dagegen schon die Mensen in Realschule und Gymnasium - mit Mitteln aus dem "1000-Schulen-Programm" des Landes.

Dass nun vor allem die Lindenschule profitiert, liegt daran, dass sie es "baulich am nötigsten hat", sagt Schulamtsleiter Dietmar Ruda. Zunächst sollen die Dächer erneuert werden, im zweiten Bauabschnitt Fenster und Fassaden. "Danach werden unsere Schulen in einem Top-Zustand sein", sagt Lorenz-Allendorff. Ruda rechnet außerdem mit einer Senkung der Energiekosten um 30 bis 50 Prozent.