Wülfrath: Nach dem Abdecken gerät das Hallendach in Bewegung

Die Turnhalle der Lindenschule ist gesperrt. Das Dach muss komplett neu aufgebaut werden.

Wülfrath. Erst hat’s geknarrt, dann geruckelt - und dann war das Staunen groß. Der Auftakt der Sanierung des Daches der Turnhalle der Grundschule Lindenstraße war auch gleich ihr vorläufiges Ende. Das Dach muss komplett abgetragen werden. Die Turnhalle ist bis auf weiteres für jegliche Nutzung gesperrt.

Ein schlichtes DIN A4-Blatt mit der knappen Notiz "Aus Sicherheitsgründen wurde die Sporthalle heute gesperrt" hängt seit Dienstagnachmittag an der Halle. Am Abend informierte Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth den Hauptausschuss. Warnte er dort noch vorsichtig, dass der Dachstuhl gegebenenfalls neu aufgebaut werden müsste, hatte sich diese Prognose am Mittwoch als Fakt bestätigt. Uwe Sander von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG, die die Bauten der Stadt betreut, ließ gegenüber der WZ keinen Zweifel: "Wir brauchen ein komplett neuen Dachaufbau."

Sander macht darüber hinaus klar, dass es sich bei dem Schaden "nicht um einen Versicherungsfall handelt". Auch der ausführenden Baufirma sei kein Vorwurf zu machen. "Das ist ein altes Dach, an dem irgendwann vor 20 Jahren schon einmal herum geflickt wurde. Den Schaden muss die Stadt tragen." Da seien sich die Experten einig.

Nach und nach haben die Handwerker von oben nach unten die Dachpfannen abgetragen. Zuletzt wurde auf einer Seite des Hallendachs die Verlattung der Träger abgenommen. "Da geriet das Dach in Bewegung", so Sander. Die tragenden Teile, die eben noch ganz gerade waren, schlugen Wellen. Ein gerufener Statiker bestätigte die Befürchtungen. Das Dach muss erneuert werden.

Die Konsequenz nun: Die Lüftung und Heizung müssen neu geregelt, die abgehängte Hallendecke muss abgenommen werden. Schul- und Vereinssport ist bis auf weiteres nicht möglich. "In so einer Situation muss der Lehrer nach Alternativen suchen", sagt van Hueth.

Wie die Stadt inzwischen ermittelt hat, kann der Schaden, dessen Höhe noch nicht berechnet ist, aus dem Topf der Konjunkturmittel bezahlt werden. "Das Geld fehlt dann am Ende bei der Sanierung der Fassade. Mal sehen, wie weit wir mit dem Fördergeld kommen", so Sander. Bevor die Arbeiten ausgeschrieben werden können, muss es für das Dach eine neue Statik und eine neuen Planung geben. Sander: "Und das schnellstmöglich."