Wülfrath: Nur ein „Spektakel“ um die Werte der Stadt?

„Alles im Plan“ ist laut Bürgermeisterin und Kämmerer bei der Eröffnungsbilanz. Die „dicken Klötze“ seien abgearbeitet.

Wülfrath. Die Politiker nennen es Beanstandungen. Die Bürgermeisterin nennt es Hinweise. "Und die sind völlig normal," fügt Barbara Lorenz-Allendorff hinzu. Bei Kaffee und Orangensaft will sie die Pressevertreter in Sachen Eröffnungsbilanz "fachlich bedienen", wie sie sagt. Erklären, Missverständnisse ausräumen. Und sie stellt klar: "Wir sind im Plan."

Dass das Rechnungsprüfungsamt, das der Rechnungsprüfungsausschusses (RPA) beauftragt hat, bei den 38 Bilanzpositionen 180 Anmerkungen oder Beanstandungen gemacht hat oder Nachbesserungen fordert, "beunruhigt uns nicht". Sie gehe davon aus, dass im Januar "plangemäß" der RPA eine testierfähige Bilanz dem Rat vorlege. Der solle im Februar oder März den Beschluss fassen.

CDU und SPD hatten eine Sondersitzung des RPA gefordert. Die Politik habe einen "Hilferuf" des Rechnungsprüfungsamtsleiters vernommen, dass das Verfahren womöglich hakt und der Zeitplan gefährdet ist. Dies hatte Manfred Hoffmann (SPD) im Rat vorgetragen.

Das Vorgehen hatte die Bürgermeisterin damals als "Wahlkampfgeplänkel" eingeordnet. "Der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes ist nicht auf die Politik zugegangen. Das hat er mir bestätigt", so Lorenz-Allendorff jetzt. Und sie vermutet daher: "Da will jemand Spektakel machen." Auch ihr Kämmerer Stephan Hölterscheid ist der Ansicht, "dass die erzeugte Dramatik nicht angemessen ist". Außerdem würden durch die Polit-Kritik seine Mitarbeiter demotiviert.

Die Anmerkungen der Prüfer seien größtenteils kleine Änderungen - wie Tippfehler oder Zahlendreher zum Beispiel. "Wir wussten zum Beispiel nicht, dass PVC-Rohre unter einem Waldweg als Tunnel zu werten sind", nennt er ein anderes Beispiel, das aber kein Problem sei. Schwierig seien dagegen die Berichte zur Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken oder die Entwässerungsanlagen.

Diese "dicken Klötze" seien aber abgearbeitet. Er und Lorenz-Allendorff betonen unisono, "dass wir schon viele Berichte abgearbeitet haben, hinter die das Rechnungsprüfungsamt aber noch keinen Haken gesetzt hat".