Wülfrath: Songs über Liebe und Karies
Mit ihrem ersten Auftritt gewinnen „Very last breath“ einen Band-Wettbewerb.
Wülfrath. Und der Sieger ist: "Very last breath": Gleich mit dem ersten Auftritt sechs Monate nach der Gründung gewinnt die Wülfrather Gruppe in Hilden den Kreis-Bandcontest "41live". Eine kleiner Erfolgsgeschichte...
"Im letzten Jahr habe ich noch zugesehen, dieses Mal wollte ich aktiv dabei sein," erzählt Tim Haustein (19), Schlagzeuger. Im Vorfeld wurde ein Demoband eingeschickt. Dann gab’s die Zusage - ganz einfach.
Genauso spontan wie die Anmeldung verlief auch die Gründung der Band. Über den Gefallen an Musik und ähnliche Freundeskreise entstand vor einem halben Jahr eine zunächst vierköpfige Gruppe. Philipp Kowol (18) lernte extra für "Very last breath" das Spielen der Rhythmusgitarre. Vor drei Monaten komplettierte Bassist Lucas Haustein (18) die Band.
Gitarrist Florian Schober: "Aus unseren verschiedenen Musikgeschmäckern ist eine gute Mischung entstanden, auf jeden Fall etwas Eigenes". Alle seien damit zufrieden und hätten Spaß an der Musik, so der 17-Jährige. Zweimal wöchentlich wurde geprobt. Fehlte nur noch der Bandname. Philipp Kowol lacht. "Very last breath klingt gut, ist etwas düster und passt ins Genre" erklärt der 18jährige Gitarrist.
Doch welches Genre nun? Sänger Tobias Gahlmann (18): "Wir spielen eine Richtung von Metalcore und Deathcore, aber mit vielen Einflüssen." Übersetzt heißt das: Die junge Band ist sehr laut und sehr hart...
Ihre Songs, die sich um die große Liebe oder auch um Karies drehen, schreiben Philipp und Tobias. "Uns ist klar, dass man den Text nicht gut versteht, diese Art von gutturalem Gesang ist aber typisch für unseren Stil", so Tim Haustein.
Als letzte von acht Bands mussten die Wülfrather zum ersten Mal auf eine offizielle Bühne. 20 Minuten, um mit fünf Liedern zu überzeugen. "Zunächst sind wir noch belächelt worden und waren echt nervös," gesteht Tobias Gahlmann. Doch kaum auf der Bühne, war die Aufregung wie weggeblasen. "Very last breath" fiel auf.
Gegen die eher rockigen Auftritte der anderen Teilnehmer, stellten sie harte Klänge, durchgehend guten Rhythmus und den zum Brüllen neigenden Schrei-Gesang. Untermalt von Lichteffekten brachten sie eine gelungene Performance. Auffallend hierbei: Obwohl nur zehn treue Fans aus Wülfrath mit angereist waren, war der Saal gefüllt. Die Band konnte nicht nur viele Zuschauer, sondern auch die eigentlichen Konkurrenten begeistern.
"Die Leute waren gut drauf, sie hatten genauso viel Spaß dabei, wie wir" erinnert sich Philipp. Dann trat die Jury auf die Bühne: "Die Sieger des Abends kommen aus der etwas härteren Ecke," verkündete sie - und somit den Sieg von "Very last breath" aus Wülfrath. Neben Glückwünschen gab’s einen Scheck über 500 Euro. "Die Juroren meinten, sie hätten kaum Text verstanden, keiner von ihren höre Metal, aber wir hätten eine bleibenden Eindruck hinterlassen," freut sich Sänger Tobias noch heute.
Ihre Musik bleibt in ihren Augen Geschmackssache. Sie plant, mit ihrem Gewinn drei bis vier Lieder professionell aufzunehmen. Auch überlegen sie, eine Trompete einzubeziehen und ihre Musik weiterzuentwickeln. Fürs Wuppertaler Schülerrock-Festival sind sie zugelassen. Hoch motiviert treten sie am Samstag in Velbert auf.