Wülfrath: Vom Kreisel in den Matsch

Die Straßen entstehen bereits im Baugebiet Osterdelle. Erste Wände für den Lidl-Markt sind auch schon erkennbar.

Wülfrath. Nein. Für Stöckel-Schuhe oder Ballerinas ist der Friedensreich-Hundertwasser-Weg noch nicht geeignet. Spitze Steine, im weiteren Verlauf Matsch und Lehm - die Straße, die der Hauptverkehrsweg des Neubaugebiets Osterdelle/Flehenberg sein wird, ist noch im Bau. Doch seine Führung ist schon erkennbar. Ebenfalls die Lage des künftig schmalen Käthe-Kollwitz-Wegs ist bereits erkennbar. Aber auch hier gilt: Gummistiefel oder festes Schuhwerk sind Pflicht.

Weiträumig wird in diesem Areal, in dem in den nächsten fünf Jahren 160 Wohneinheiten bezugsfertig sein sollen, gearbeitet. Der Kreisverkehr an der Düsseler Straße, die Versorgungsleitung am Flehenberg, Lidl-Markt, das Straßennetz, das Regenüberlaufbecken direkt an der Straße Zur Osterdelle - Tief- und Hochbauunternehmer sind parallel in Aktion.

Die zurzeit größte Baustelle in der Stadt hat seit Wochen direkte Auswirkung auf das Umfeld. Zum Beispiel Verkehr: Der Investor errichtet nicht nur das Wohngebiet, sondern baut auch den Kreisverkehr Kastanienallee/Düsseler Straße, über den man in Zukunft den angrenzenden SB-Markt und das Wohngebiet erreichen wird. Aktuell sorgt das für Behinderungen, die in den Wochen vor den Sommerferien an den drei Ampeln zu den Hauptverkehrszeiten für lange Wartezeiten führten. Seit letzter Woche gewinnt der Kreisverkehr zunehmend an Gestalt. Ein Halbkreis ist deutlich sichtbar. Auch der Rad- und Fußweg ist auf der Seite in Fahrtrichtung Innenstadt in seinen Grundzügen bereits angelegt.

Mit kräftigen Rüttlern wurde der Untergrund wieder verfestigt. In zumindest einem Einfamilienhaus am Flehenberg waren nach dem Einsatz dieses schweren Geräts kleine Risse im Giebel aufgetaucht. Norbert Hürland kann seinerseits aber nicht von Beschwerden der Anwohner berichten. "Das läuft alles problemlos. Wenn es mal ein Problem gibt, wird es schnell behoben", so Hürland auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung.

Von immenser Bedeutung für die neue Siedlung: die Entwässerung. 26,50 Meter lang, 4,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch ist der Stauraumkanal am Fuße der Osterdelle - das unterirdische Regenrückhaltebecken. Das Wasser, das den steilen Hang mit großem Tempo hinunter fließt, wird - wie es Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer formuliert, "im Kanal gedrosselt". Dennoch werden maximal 38 Liter pro Sekunde in den bestehenden Kanal Osterdelle geleitet.

Volumen Domus Wohnen investiert nach eigenen Angaben etwa 45 bis 50 Millionen Euro in das Projekt.

Wegenetz Zwölf Millionen Euro soll die Erschließung in diesem "Künstler-Viertel" kosten. Die Straßen werden folgende Namen erhalten: Friedensreich-Hundertwasser-Weg, Käthe-Kollwitz-Weg, Heinrich-Vogler-Weg und Paula-Modersohn-Weg.

Bauten 180 bis 400 Quadratmeter sind die Grundstücke groß auf denen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser entstehen werden - mit 160 Wohneinheiten. Kostenpunkt: 230 000 Euro aufwärts. Am Kreisverkehr entsteht ein Lidl-Markt.