Verkehrserziehung in Wülfrath Stadtspatzen sind fit für den Straßenverkehr
Wülfrath. · Wer von den Vorschulkindern der Kita „Stadtspatzen“ das Fußgängertraining absolviert, bekommt vom Bezirksbeamten Guido Müller als Abzeichen einen Mobilitätspass überreicht. Für Müller ist es der letzte Besuch in der Kita. Er geht in Ruhestand.
Nele ist die erste, die Guido Müller aufruft und die den Mobilitätspass überreicht bekommt. Das Mädchen weiß inzwischen ganz genau, wie man sich an Ampeln, Zebrastreifen und auch sonst als Fußgänger verhalten muss. In der kommunalen Kita „Stadtspatzen“ an der Wilhelmstraße hat Nele am Verkehrserziehungsprojekt teilgenommen. Bezirksbeamter Guido Müller hat dieses Training bislang jedes Jahr mit den Kindern durchgeführt, die nach den Sommerferien eingeschult werden. In diesem Jahr waren es insgesamt 24 Kinder.
Zum Abschluss gibt es eine feierliche Übergabe. Müller darf dazu auf dem Stuhl sitzen, der sonst den Geburtstagskindern vorbehalten ist. Müller ruft jedes Kind der Reihe nach auf, gratuliert und übergibt ihm seinen Mobilitätspass sowie eine graue Eule. „Das sind Reflektoren für euren Tornister, damit man euch besser in der Dunkelheit erkennt“, erklärt Müller. Dass sich die Kinder auf die Schule freuen, wird deutlich, als sie sofort beginnen, ihrem Lieblingspolizisten zu erzählen, welchen Schulranzen sie für die Schule bekommen und welche Grundschule sie besuchen werden. Und auch den Mobilitätspass sollen die Kinder noch für die Grundschule verwahren.
„Jetzt habe ich mit euch das Fußgängertraining gemacht, doch in der vierten Klasse übt ihr das richtige Verhalten mit dem Fahrrad mit Straßenverkehr“, sagt Müller. Wenn die Kinder das absolviert haben, kommt auf ihrem Mobilitätspass ein weiteres Sternchen hinzu. Anfang März hatte Müller mit der Verkehrserziehung der Kindergartenkinder bei den Stadtspatzen begonnen.
Los ging es erstmal mit ein klein wenig Theorie. Anhand einer Puppe demonstrierte Müller, was passiert, wenn ein Kind im Auto mitfährt und nicht angeschnallt ist. Das fand der kleine Damhat besonders interessant. Marlene und Niclas hingegen gefielen mehr die praktischen Übungen auf der Straße. „Besonders das Training an der Ampel“, erzählt Marlene. Kita-Leiterin Jessica Jäger ist es wichtig, dass den Kindern die Verkehrserziehung Spaß macht. „Wir sind aber auch immer wieder überrascht, welche Wirkung es hat, wenn ein Polizist die Kinder begleitet“, sagt Jäger. „Dann fahren die Autos auf einmal viel langsamer als sonst. Auch hier bei uns an der Wihlemstraße.“
Insgesamt haben die Kinder den „Unterricht“ mit ihrem „Dorf-Sheriff“ sehr genossen und haben sich gefreut, dass ein echter Polizist ihre Kita besucht. Leider ist es für Guido Müller der letzte Besuch bei den Stadtspatzen. Ende Mai geht der Bezirksbeamte in Ruhestand. Rund 22 Jahre hat er nun Kindern den richtigen Umgang im Straßenverkehr beigebracht. Die Vorschulkinder und Jäger verabschieden sich bei Müller mit gelben Rosen, einem Gruppenbild und etwas Süßem. „Besuch uns doch bald wieder“, ist eine Bitte. Müller ist gerührt. „Die Verkehrserziehung mit Kindern ist eine schöne Aufgabe gewesen. Die Eltern schätzten die Tätigkeit des Dorfpolizisten. „Ich bin froh, dass Sie mit meinen beiden Kindern die Verkehrserziehung gemacht haben“, sagt eine Mutter.