Wülfrath Wülfrather unterstützen Zwar-Demo vor dem Landtag

Wülfrath · Der Grund: Die Förderung für die Zwar-Zentralstelle in Dortmund soll Ende 2019 eingestellt werden.

Die Zwar-Gruppe aus Wülfrath wird bei der Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag vertreten sein.

Foto: Zwar/Bildrechte Zwar

. Die Wülfrather Zwar-Gruppe hat beschlossen, eine landesweit geplante Kundgebung vor dem Landtag zu unterstützen, die sich gegen die Streichung der Gelder für die Zwar-Zentralstelle in Dortmund richtet, deren Förderung die Landesregierung Ende 2019 einstellen will. Deshalb trifft sich die Gruppe am kommenden Mittwoch, 10. April, um 9.15 Uhr an der Haltestelle Stadtmitte (Am Diek), um gemeinsam zum Düsseldorfer Landtag zu fahren und sich dort für den Erhalt ihrer Zentralstelle einzusetzen.

Gut 100 Personen sind in der Wülfrather Zwar-Gruppe aktiv

In Wülfrath gibt es die Zwar-Gruppe als soziales Netzwerk für Menschen ab 55 erst seit gut zwei Jahren. Mehr als 100 Personen sind aktuell in 13 Interessengruppen aktiv und freuen sich, dass Monat für Monat neue Menschen hinzukommen. Ohne die Initiative der Zentralstelle und die wertvolle Begleitung im ersten Jahr wäre das soziale Netzwerk in Wülfrath nicht entstanden. Zurzeit gibt es in NRW in mehr als 70 Kommunen mehr als 240 Zwar-Netzwerke und es sollen noch weitere hinzukommen. Wenn die Landesregierung die Förderung einstellt, werden keine neuen Gruppen gegründet werden.

„Das Besondere an Zwar ist für mich, dass man immer wieder neue nette Menschen kennenlernt“, sagt Carla Faoro, die von Anfang an dabei ist. „Ich wünsche mir deshalb, dass solche Netzwerke auch in anderen Städten entstehen können.“ Evelyn Schmidt meint dazu: „Ich wohne noch nicht lange in Wülfrath und hatte im ersten Jahr kaum Kontakt. Durch Zwar habe ich viele neue Bekannte und neue Hobbys.“

Bei Zwar treffen sich Menschen ohne vorgegebene Struktur, ohne Wahlen, Vorstände und Mitgliedsbeiträge. Alles wird bei den Treffen der Basisgruppe entschieden, an der alle Mitglieder 14-tägig gleichberechtigt teilnehmen können. Für den Zusammenhalt in der Gemeinde ist auch bedeutend, dass sich hier Bürger mit ganz unterschiedlicher Berufserfahrung, Einkommen, politischer und gesellschaftlicher Überzeugung und ehrenamtlicher Tätigkeit regelmäßig treffen und austauschen.

Für viele ist die Gestaltung einer neuen Lebensphase ohne Arbeit und Kollegen, ohne Kinder, die inzwischen ausgezogen sind, und leider oft auch ohne den Partner nicht einfach. Die engagierte Mitarbeit bei Zwar mit immer neuen Ideen, kann wirklich „sinnstiftend“ sein, wie Peter Zwilling, Vorsitzender der Awo und auch aktiv bei Zwar, meint. In Wülfrath unterstützt die Awo das Projekt vor allem mit Räumlichkeiten.

Eine älter werdende Gesellschaft findet zum Beispiel mit der Idee von Zwar neue Antworten auf neue Herausforderungen. Heute können viele Menschen nach der Rente noch 20 Jahre oder mehr aktiv leben und es tut ihnen und ihrer Gesundheit gut, wenn sie diese Zeit ausgefüllt, kreativ, gesellig und selbstbestimmt verbringen. Das wenige Geld, das die Landesregierung in dieses Netzwerk investiert, rechnet sich nach Meinung vieler Experten.

Die Zwar-Gruppe Wülfrath ist optimistisch, dass die Kundgebung und die Briefe an Regierung und Landtagsabgeordnete überzeugen und die Zentralstelle ihre wichtige Arbeit auch in den nächsten Jahren fortsetzen kann.