Zauberei in der Wunderbar

Die Wülfrather Klaus Seiffert und Hans Dillenberg inszenieren Dinnershow in Wuppertal.

Wülfrath. Zwischenstopp Heimat. Gerade noch den „Mann von la Mancha“ in Hildesheim inszeniert. Jetzt stehen schon die Proben für „Ein Käfig voller Narren“ in Lüneburg an. Die Zeit zwischen den Musical-Premieren verbringt Klaus Seiffert nicht tatenlos.

Der Wülfrather Musical-Darsteller, Entertainer, Schauspieler und Regisseur kehrt für eine Inszenierung zu seinen künstlerischen Wurzeln zurück: der Zauberei. „Wunderbar“ heißt die magische Dinnershow, bei der der 46-Jährige im Bergischen Land Regie führt.

Als Nicoletti junior hatte Seiffert als Teenager Zauber-Erfolge bundesweit feiern können. Damals hatte er auch Hans Dillenberg kennengelernt. Der Wülfrather war ebenfalls im Magischen Zirkel aktiv. Gemeinsame Auftritte folgten, bis sich die künstlerischen Wege trennten.

Direkt nach dem Abitur am Wülfrather Gymnasium nahm Seiffert die Musical-Ausbildung auf — in Wien. „A Chorus Line“, „Les Miserables“, „Cats“, „On the Town“, „Hair“ — in vielen namhaften Produktionen hat er gespielt, gesungen und getanzt.

Beim Darstellen hat er es nicht belassen, „auch weil ich wusste, dass aus Altersgründen irgendwie die Rollenangebote weniger werden“. So machte er sich nach und nach als Choreograph und Regisseur einen Namen.

Dabei war er nie aufs Muscial reduziert. Shows — wie „Swinging Berlin“ — erhielten ebenso seine Handschrift. Mit verschiedenen Solo-Programmen, die ihm regelmäßig Engagements auf Kreuzfahrtschiffen bescheren, und Moderationen hat er sein Portfolio breit aufgestellt. Auch das Zaubern, die Illusion, hat er immer weiter gepflegt. Wie auch den Kontakt zu langjährigen Freunden und Wegbegleitern.

„Aus den Augen haben wir uns nie verloren“, sagt auch Dillenberg. Und so war es für ihn „fast schon selbstverständlich, den Klaus anzusprechen“, als er diese Idee für eine Zauber-Dinnershow hatte. „Ich hatte unterschiedliche Dinnermotto-Shows gesehen“, sagt der 60-Jährige, „warum sollte man nicht mal die Zauberei zum Thema des Abends machen?“

Bei den Machern in der Villa Media in Wuppertal stößt Dillenberg auf offene Ohren. Das Skript zur Show hat er selbst geschrieben. Die Dinner-Gäste werden zu Teilnehmern eines internationalen Zaubererkongresses. Das ist die Grundlage für das zauberhafte Spiel mit lukullischen Genüssen von Zucchinirahmsuppe über Ziegenkäse im Filoteig bis Tranchen vom Schweinefilet.

Auf der Bühne wird Dillenberg von Marc Weide unterstützt. Der 20-Jährige ist sein Widersacher — der moderne Vertreter der Zauberei. „Ich bin der Tradionalist“, sagt er, schmunzelnd und zwirbelt an seinem Schnauzbart. Kartentricks, Fesselkunst, die „schwebende Dame“ — das Publikum wird Teil des Kongresses, wird Teil der Zauberei.

Die Premiere in der atmosphärisch schönen Villa wird Klaus Seiffert nicht verfolgen können. „Der Käfig voller Narren“ steht auf dem Probenplan.

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