Zukunft der Museen bleibt ungeklärt

Ein Wülfrather Kalkmuseum bleibt eine Option. Unsere Redaktion hat sich bei Stadt und Fraktionen umgehört.

Wülfrath. Der Trägerverein Niederbergisches Museum hat zwar aktuell keinen Vertrag für den Betrieb dieser Einrichtung, ist aber weiter an der Bergstraße aktiv. Das Museum Zeittunnel steht unverändert vor einer ungeklärten Zukunft. Eine Schließung wäre bis Mitte 2014 zu teuer — weil die Stadt dann Fördermittel zurückzahlen müsste. Das kann sich Wülfrath aber nicht leisten.

Ein Weiterbetrieb ist (noch) günstiger. „Und der Panoramaradweg sorgt zudem für weitere Belebung“, sagt Bürgermeister Claudia Panke.

Gegenüber unserer Redaktion verweist Panke darauf, dass der Zeittunnel nach dem Neanderthal Museum im vergangenen Jahr das am besten besuchte Museum im Kreis Mettmann war. Aus ihrer Sicht wäre es schön, „wenn in Zukunft der Zeittunnel unter einer anderen Trägerschaft laufen oder ein Partner gewonnen werden könnte“.

Kein neues Ansinnen: In der Vergangenheit wurde immer wieder der Kreis Mettmann als potenzieller Museumsträger ins Gespräch gebracht. Auch aktuell ist das in der Wülfrather Politik eine mögliche Option. Unsere Redaktion hat sich in den Fraktionen einmal umgehört.

Für die CDU bleibt eine Zusammenführung von Zeittunnel und Niederbergischem Museum an einem Standort Favorit. Stichwort: Wülfrather Kalkmuseum. „Auf Dauer können wir uns den Zeittunnel bei einem sechsstelligen Zuschuss nicht leisten“, sagt Fraktionschef Axel Effert.

Auf der anderen Seite eröffne der Panoramaradweg dem Museum neue Chancen. Für den Standort des Niederbergischen Museums sieht die Union andere Entwicklungsmöglichkeiten. „Wenn die Sekundarschule kommt, kann heute nicht ausgeschlossen werden, dass wir für die jetzige Realschule mehr Platz brauchen. Da könnte das benachbarte Museum ins Spiel kommen.“

Die Grüne/WWG hingegen sieht im Museum Potenzial zur Attraktivierung einer Sekundarschule am Standort Realschule. „Da muss man quer denken“, fordert Fraktionsvorsitzende Petra Weskott und kann sich vorstellen, dass Schule und Museum voneinander profitieren können.

„Das Heimatmuseum als museumspädagogischer Lernort — warum nicht?“ Vielleicht könnten dafür sogar Fördergelder eingeworben werden. Den Zeittunnel sieht auch Weskott in einer Kreisträgerschaft — als Teil des Neanderlandes. Weskott: „Eines ist aber auch klar: Die Gastronomie am Zeittunnel muss professioneller werden.“

Der Zeittunnel sei eine touristische Attraktion im Kreis. Das meint auch Ralph Mielke. Für die Wülfrather Bürger sei er in der jetzigen Form entbehrlich. Anders sähe es aus, wenn Tunnel und Museum zum Kalkmuseum zusammengelegt würden. Ralph Mielke: „Das muss umfassend geprüft werden. Das hat die größte Chance und ist für Wülfrath die beste Lösung.“

Frank Homberg (DLW) spricht sich für den Erhalt der Einrichtungen aus. Der Träger müsse mit einem neuen zukunftsfähigen Vertrag ausgestattet werden. Insgesamt fordert er eine „besser ausgestattete Koordinierungsstelle für die Wülfrather Kultur“.

Von der SPD gab es auf Anfrage keine Stellungnahme zur Zukunft der Museen.