Zwei Schulen, eine Anmeldung
Bei einem Informationsabend für die Eltern der Viertklässler kündigt die Bezirksregierung die Genehmigung der Sekundarschule an.
Wülfrath. „Wild entschlossen“ ist Frieder Winterberg, Leiter der Theodor-Heuss-Realschule, das Konzept des sozialen Lernens seiner Schule auch an einer Sekundarschule zu installieren.
Für Ulrike Preuss, Leiterin der Hauptschule Wolverothe, steht fest, dass Projekte wie die Kooperation Schule-Wirtschaft, die Schülerfirma „SchülerArt“ oder die Altenheim-Partnerschaft auch in der Sekundarschule weiterleben sollen.
In gelöster Atmosphäre — es durfte auch gelacht werden — hörten rund 120 Mütter und Väter im großen Saal der Awo diese Empfehlungen. Rund zwei Stunden lang informierten Lehrer, Stadt und Bezirksregierung über die Bildungsangebote an den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet. Im Mittelpunkt: die Sekundarschule.
Es ist erklärter politischer Wille, dass sich die Schullandschaft in Wülfrath 2013 ändert. Die Hauptschule läuft bereits aus, der Realschule soll es ebenso ergehen, sofern im Februar 2013 ausreichend Kinder an der zu gründenden Sekundarschule angemeldet werden — mindestens 75.
Für die Bezirksregierung erläuterte Dezernent Jürgen Volkmer nicht nur die Hintergründe, sondern auch den Stand der Dinge. Die Stadt habe den Antrag fristgerecht gestellt. Die Prüfung laufe.
„Ich erwarte, dass noch im Dezember die Genehmigung kommt“, so Volkmer. Im März 2013 solle die Schulleitung benannt werden (in der ersten Stufe zwei Personen, im Endausbau fünf), kurz darauf soll das Gründungskollegium zusammengestellt werden.
Die Anmeldung für Gymnasium und Sekundarschule erfolgt zentral an einem Ort — vom 4. bis 6. Februar im großen Saal des Rathauses. Preuss, Winterberg und Joachim Busch, Leiter des Gymnasiums, führen das Verfahren und die Beratung gemeinsam durch. Auch dies werten die Beteiligten als „einen Beleg für den Wülfrather Konsens“ in der Schulfrage.
Einen breiten Raum an dem Infoabend nahm die Kooperation zwischen einer Sekundarschule und dem Gymnasium ein: Wie sieht es mit den Fremdsprachen aus? Wie wird der gymnasiale Anspruch erfüllt?
Während Busch, übrigens seit 111 Tagen im Amt, sachlich und prägnant die Ausrichtung des Gymnasiums skizzierte, warben Winterberg und Preuss intensiv für die Sekundarschule, die schließlich zu allen Abschlüssen führen könne. Preuss: „Die Sekundarschule ist eine Schulform, die Lebensfreude noch zulässt.“
Winterberg appellierte an die Grundschuleltern, die Empfehlungen der Schulen ernst zu nehmen: „Schenken Sie den Ratschlägen Glauben. Dahinter steckt Sachverstand!“ Dezernent Volkmer dazu: „Aber am Ende zählt der Elternwillen.“
“ Wer ausführlichere Infos über das Bildungsangebot des Gymnasiums erfahren möchte, kann den Infoabend am 4. Dezember um 19.30 Uhr in der Schule an der Kastanienallee besuchen.