21 900 Euro für Kultur-Erlebnispfad
Der Landschaftsverband Rheinland steuert einen Zuschuss bei. Bald gibt es einen neuen Betrachtungspunkt.
Nettetal. Der Kultur-Erlebnispfad „Weide und Korb“ im Besucherzentrum auf dem Landschaftshof Baerlo nimmt Formen an. Die Gesamtkosten betragen 27 900 Euro. Der Landschaftsverband Rheinland bewilligte dafür einen Zuschuss in Höhe von 21 900 Euro. Die Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz im Kreis Viersen steuert als Projektträger 3130 Euro aus eigenen Mitteln hinzu, außerdem leistet sie ehrenamtliche Arbeit für das Projekt im Gegenwert von geplanten 2870 Euro. Bernd Rosenkranz und seine Mitstreiter bemühen sich seit vielen Jahren darum, historische Formen der Kulturlandschaft zurückzuholen und anschaulich für Besucher aufzuarbeiten. Diese werden demnächst einen neuen Betrachtungspunkt vorfinden.
Der größte Betrag der Aufwendungen wird mit 18 117 Euro für die Beobachtungsbrücke über dem Hofteich eingesetzt. Hinzu kommen der Hofteich selbst, in dem zum einen die eigene Ökologie und zum anderen seine historische Bedeutung für die damalige bäuerliche Welt dargestellt wird.
Zum Projekt gehören außerdem der Bauerngarten, die Übersichtstafel „Weide und Korb“, die Feuchtwiese mit Biotop, Nisthilfen und die Eisvogelwand. Klassische Elemente der Kulturlandschaft, die die Arbeitsgemeinschaft seit vielen Jahren pflegt, wachsen im Weidengarten heran. Es gibt seltene Geflügelrassen auf dem Gelände, im Obstbongert werden seltene Sorten gepflegt und erhalten. Hinzu kommen der Barfußpfad, der Bienenstock als Teil der Kulturgeschichte, das Artenschutzgewässer, eine Infotafel und zwei Panoramabilder im Hofgebäude.
Das Besucherzentrum „Weide und Korb“ besteht seit dem Jahr 1999. Neben einzelnen Interessierten und privaten Gruppen besuchen Jugendgruppen und Schulklassen das Info-Zentrum regelmäßig — und informieren sich in Theorie und Praxis. Laut Bernd Rosenkranz sind es 9000 Besuchern jährlich. Der Kultur-Erlebnispfad beginnt mit den Ausstellungen im Hofgebäude.
Er führt im Freigelände über die Beobachtungsbrücke zum Garten „Nachwachsende Rohstoffe“ und weiter in den Weidengarten, in dem 15 unterschiedliche Weidensorten angepflanzt wurden. Die AG Biotopschutz pflegt seit Jahren Kopfweiden und führt auf ihrem Gelände die Verarbeitung der Weidenruten vor. Die Besucher können den praktischen Umgang mit dem historischen, nachwachsenden Universal-Rohstoff der Weidenrute erleben. Die Abfolge von der Rutenernte bis zum Flechten wird in regelmäßig gut besuchten Kursen gepflegt.
Bei der jährlichen Weidenbörse werden Weidenruten an Interessenten außer Haus abgegeben. Umweltpädagogen der Arbeitsgemeinschaft gestalten vielfältige Gruppenarbeit mit Eltern, Kindern und Behinderten.