Caritas hilft bei der Organisation des Alltags
Um Haushaltsführung und Ernährung geht es in einem Caritas-Kurs.
Kreis Viersen. „Die Leiter vom Hochbett kann für meine Tochter gefährlich sein“, sagt eine Frau, „und die Steckdosen ebenfalls“. Fünf junge Mütter und ein Vater überlegen, wo im Haushalt Gefahren für ihren Nachwuchs lauern.
Im Gespräch mit Renate Ulbrich von der Familienpflege des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen gehen sie Raum für Raum durch. „Lassen Sie nie einen vollen Aschenbecher herumstehen“, mahnt die Elternberaterin, „eine einzige Zigarettenkippe kann für ein Kleinkind tödlich sein, wenn es sie runterschluckt.“
„Kinder, Küche, Knete. . . geschafft!?“ — unter diesem Titel hat die Familienpflege einen Kurs zur Haushaltsführung entwickelt. Junge Eltern sollen lernen, wie sie den Familienalltag organisieren. Insgesamt gibt es fünf Nachmittage.
Viele Fragen haben die fünf Frauen und der Mann (alle im Alter zwischen Anfang und Mitte Zwanzig) bereits behandelt: Wie kochen wir gesund und preiswert? Warum sind Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern wichtig? Weshalb brauchen Kinder Regeln und Rituale? Und auch: Wie kommen wir mit unserem Geld aus?
„In unserer täglichen Arbeit in Familien stoßen wir immer wieder auf dieselben Probleme, die oft durch pures Nichtwissen der Eltern hervorgerufen werden. Diese Themen haben wir für unseren Kurs aufgearbeitet“, so Gundi Bachem, Leiterin der Familienpflege.
Das kann Jennifer Müller (23) bestätigen. Sie ist Mutter einer fast zweijährigen Tochter, im Haushalt leben auch ihre 14, 12 und acht Jahre alten Stiefkinder. „Im Kurs habe ich erfahren, wie ich die älteren Kinder in die Hausarbeit einbeziehen kann — Spülmaschine ausräumen, den Müll runterbringen oder mal die Treppe fegen.“ Das klappe gut, berichtet sie.
Auch beim Thema Ernährung habe ihr das Seminar geholfen: „Jetzt kaufe ich öfter Obst, und es gibt weniger Süßigkeiten.“ Besonders aufschlussreich sei der Nachmittag über Familienfinanzen gewesen. „Inzwischen führe ich ein Haushaltsbuch und weiß genau, wie viel ich ausgeben darf.“ Red