Corso gehört zu den 100 beliebtesten Kinos
Der kleine Familienbetrieb in Kaldenkirchen steht bei „Deutschlands Lieblingskino“ zur Auswahl.
Kaldenkirchen. Das Corso-Film-Casino in Kaldenkirchen ist in der Auswahl für Deutschlands Lieblingskino 2017. Damit hat es sich in der Vorauswahl bereits gegen mehr als 1600 andere Kinos mit knapp 4800 Sälen durchgesetzt und ist unter die Top 100 gewählt worden. Anfang Januar kürt eine Jury die Nummer eins.
Inhaber Harald Töpfer hat von der Nominierung in einer Rundmail an die Betreiber der nominierten Kinosäle erfahren. „Das ist schon toll“, sagt er. Er weiß aus Erfahrung, was seine Kunden an dem kleinen Kino mit nur einem Saal und 130 Plätzen schätzen: „Wir punkten mit Service“, sagt der 49-Jährige. Über Telefone können die Besucher beispielsweise Popcorn, Süßigkeiten, Cola, Bier oder Glühwein ordern. Mitarbeiter bringen die Bestellung direkt an den Tisch. Dazu kommt jede Menge Beinfreiheit: Die Sitze sind in Halbkreisen angeordnet, die nächste Reihe ist fast zwei Meter entfernt. „Es gibt viel Platz“, sagt Töpfer.
Die Auszeichnung zu Deutschlands Lieblingskino stammt von Moviepilot, der nach eigener Aussage größten deutschen Film-Community im Internet. Bis Ende November konnten Nutzer ihre liebsten Kinos vorschlagen und für sie abstimmen — ob Kleinstadtkino mit einem Saal oder Multiplex mit mehr als 20 Sälen. Neben dem Nettetaler Corso-Film-Casino haben es auch das Comet-Cine-Center und das Haus Zoar in Mönchengladbach sowie das Kino Tichelpark in Kleve in die Top-100-Auswahl geschafft.
„Wir sind freudig überrascht, mit welch wunderbarem Feedback die Gäste ihr persönliches Lieblingskino unterstützt haben“, sagt Jan Oesterlin, Kino-Experte beim Aktions-Partner Herz&Säle. Bei der Abstimmung seien drei Millionen Kinofans erreicht worden.
Das kleine Kino an der Grenzwaldstraße ist ein Familienbetrieb. Vater Helmut Töpfer (79) arbeitet noch von Zeit zu Zeit mit. Besonders am Herzen liegt ihm das 2009 ins Leben gerufene „Kaffee Kino“. An jedem ersten Dienstagnachmittag im Monat läuft auf der Leinwand ein Film, dabei lassen sich die Besucher Kaffee und Kuchen schmecken — das alles zusammen für 7,50 Euro. Viele Stammgäste sind bei nahezu jedem Termin dabei. 1996 haben die Töpfers das Kino umbauen lassen, vor rund vier Jahren wurde es renoviert: Dabei wurden das Foyer und die Popcorn-Theke neu gemacht. Zudem löste eine Digitalanlage die Filmrolle ab. Kürzlich hat Harald Töpfer die Kinositze neu beziehen lassen.
Sollte das Nettetaler Corso-Film-Casino tatsächlich Deutschlands Lieblingskino werden, „lassen wir uns für unsere Gäste etwas ganz Besonderes einfallen“, verspricht der Inhaber.