Das sagenhafte Kraut, das sogar Bären weckt
Der vitaminreiche Bärlauch wurde schon von den Germanen geschätzt.
Niederrhein. Wenn ein Bär aus dem Winterschlaf erwacht, hat er mächtigen Hunger. Der Sage nach stießen Bären einst bei ihrer Suche nach Essbarem auf ein grünes Kraut und schlugen sich den Bauch damit voll. Die vitaminreiche Pflanze weckte ihre Lebensgeister und erhielt später den passenden Namen „Bärlauch“.
Der enthält ätherisches Lauchöl, Flavonoide, Vitamin C, Mineralsalze und Zucker. Schon die Kelten und Germanen wussten seine heilsame Wirkung zu schätzen. Im Magen wirkt er antibakteriell. Er fördert die Verdauung; Tee, aus frischem Kraut gekocht hilft bei Magen-Darm-Beschwerden. Zudem soll der Genuss Arteriosklerose verhindern, den Blutdruck senken und sogar Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen.
Die Pflanze sieht den giftigen Maiglöckchen ähnlich — daher ist Vorsicht bei der Suche im Wald geboten — und verrät sich durch ihren starken Knoblauch-Duft. Das Wildkraut findet sich heute auch immer häufiger in heimischen Gärten. Und zurzeit auf dem Markt, zum Beispiel am Stand von Waltraud Clemens aus Neersen auf dem Kempener Wochenmarkt.
Zum Beginn der Saison ist der Preis etwas höher, der Bund kostet 2,50 Euro. Mitte April ist dann Hochsaison. „Und die Saison geht bis die Bäume in voller Blüte stehen. Dann fehlt ihm das Licht“, erklärt Waltraud Clemens. Essen sollte man nur das Grün, Knospen und Blüten sind nicht genießbar.
Eine gute Möglichkeit, Bärlauch in der Küche einzusetzen, ist Pesto für Pasta. Für vier Portionen werden 500 Gramm Bandnudeln benötigt, 70 Gramm Bärlauch, 50 Milliliter Oliven- oder Rapsöl, 30 Gramm Kürbiskerne, 20 Gramm Pinienkerne, zwei Esslöffel geriebenen Parmesankäse und Salz und Pfeffer.
Die Nudeln bissfest kochen. Den Bärlauch waschen, grob hacken, mit Öl, Kürbis- oder Pinienkernen (man kann auch Walnüsse verwenden) verrühren. Das Ganze im Mixer pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pesto leicht erwärmen und mit den Nudeln mischen. Darüber den fein geriebenen Parmesan streuen. Nach rund 25 Minuten ist das Gericht fertig.