Dalia und Co. sind bei Schülern heiß begehrt
Zweitklässler der Grundschule Hülser Straße lernten am Mittwoch im Tönisvorster Welpentreff viel über Hundekunde.
St. Tönis. Mit begehrlichem Blick schaut Dalia, eine neun Monate alte Boxerhündin, auf das Leckerchen in Jaspers Hand. Der Achtjährige ist sich aber eindeutig noch unschlüssig, ob er sich Dalia nähern und ihr den kleinen Hundekeks geben soll.
„Einfach auf die flache Hand legen. Dalia möchte nur den Keks. Sie beißt Dich nicht“, erklärt Besitzer Heinz Oergel, der die Hündin an der Leine festhält.
Jasper gibt sich einen Ruck: Die Hand flach ausgestreckt, macht er den entscheidenden Schritt nach vorne. Vorsichtig fährt Dalia mit ihrem Maul über die Hand. Wenig später ist der Keks weg, die Hand noch dran. Jasper strahlt und wird mutiger. Jetzt wird die Hündin auch gestreichelt.
Auch Noah (8) nähert sich langsam. „Ich habe zwar einen eigenen Hund und keine Angst. Aber bei fremden Hunden soll man immer zuerst fragen, ob man streicheln darf und das dann vorsichtig machen, nachdem der Hund geschnüffelt hat“, erzählt er, während die anderen Schüler, die um Dalia herum stehen, nicken.
Diesen Teil der Hundekunde, der heute auf dem Stundenplan der Zweitklässler der Gemeinschaftsgrundschule an der Hülser Straße steht, haben sie nämlich schon gelernt. Zu Beginn gab es dabei eine praktische Einführung.
„Im Unterricht besprechen wir gerade Haustiere. Wir haben das Glück, dass Christa Gebel, die Inhaberin des Tönisvorster Welpentreff, die Oma einer unserer Schülerinnen ist. Wir stellten einen Kontakt her und sie lud uns ein, die Hundeschule zu besuchen“, berichtet Heidi Labitzke, die Klassenlehrerin der 2c.
90 Zweitklässler tummeln sich deshalb auf der großen Freifläche des Welpentreffs an der Steinheide 3 und lernen den richtigen Umgang mit Hunden.
Eigens dafür hat Gebel mehrere Hundeschulteilnehmer samt ihrer Vierbeiner kommen lassen. Vom Beagle über den Schäferhund bis zum Schnauzer sind die unterschiedlichsten Rassen vertreten. 15 Hunde sind es insgesamt.
Gebel und Tierbesitzer informieren und führen vor, wie mit den Hunden gearbeitet werden kann. „Wir möchten den Kindern zeigen, dass es auch ein gutes Miteinander gibt. Es gibt einige Regeln dafür und die muss man einfach nur kennen“, sagt Gebel, die gerade mit einer Gruppe Schüler und ihrem fünfjährigen Schäferhund Rick arbeitet.
Die Kinder dürfen den Ball werfen und lernen, mit welchen Kommandos Rick zurückkommt und den Ball wieder hergibt. „Das macht Spaß“, freut sich Niklas (8).
Auch Elsa ist begeistert. „Hunde sind toll, und bald bekomme ich einen eigenen“, verrät die Siebenjährige mit strahlenden Augen. „Es ist phantastisch, wie offen die Kinder mit den Tieren umgehen. Eine solche Aktion würden wir gerne wiederholen“, meint daher auch Labitzke am Ende der Kennenlernstunden.