Gelungener Auftakt fürs Festival

Zum Start von „Eier mit Speck“ rockte die Viersener Band Roxopolis.

Foto: Busch

Viersen. Jürgen Haigh, Mit-Organisator des Festivals „Eier mit Speck“ (EmS), ist sichtlich bester Laune, ebenso wie sein langjähriger Mitstreiter Christoph Tappesser. Der schwärmt kurz vor Öffnung der Konzertwiese am Hohen Busch vom reibungslosen Aufbau im elften Festivaljahr: „Es hat wieder alles wunderbar funktioniert. Das Team ist bestens eingespielt, auch die Neuzugänge machen einen super Job.“

Mit der Verpflichtung der Bühnentechnik-Spezialisten von „Ministry of Light“ steigern die Organisatoren in diesem Jahr den regionalen Charakter des Festivals, zeichnen Frank Hülsmann und Thomas Erben mit ihrer Crew doch für Licht und Ton bei zahlreichen Veranstaltungen in ihrer Viersener Heimat verantwortlich. Auch werden mehr und mehr Aufgaben, die zuvor über Sponsoren abgewickelt worden, inzwischen von der Schar der freiwilligen Helfer übernommen. Rund 200 Ehrenamtliche sind dabei. Einer von ihnen ist der 26-jährige Marcel. Wie viele seiner Kollegen hat er keinen festen Einsatzbereich an diesem Wochenende, sondern fungiert als Springer überall dort, wo personelle Engpässe auftreten.

Die 42-jährige Bozena ist bereits zum dritten Mal aus Düsseldorf zum EmS angereist, in diesem Jahr hat sie erstmals ihre beste Freundin Gabi mitgebracht. Die gebürtige Polin Bozena betreibt in Düsseldorf eine Privatdetektei und hat durch ihre 23-jährige Tochter Gefallen am Festival in Viersen gefunden. In diesem Jahr freut sie sich besonders auf die Donots, und Massendefekt. Für Freundin Gabi ist dieses Wochenende noch aus einem anderen Grund ein ganz besonderes Erlebnis: Die Übernachtung auf dem Festival-Zeltplatz von Donnerstag auf Freitag war für die 46-jährige Erkratherin die erste Zeltnacht ihres Lebens.

Nach einem kurzen Schauer lichten sich — pünktlich zum Festivalbeginn — die Wolken, die Sonne taucht die Rockwiese am Hohen Busch in warmes Licht. Ein Setting wie gemacht für die Festival-Opener Roxopolis, die aus dem diesjährigen Viersener Bandwettbewerb „Young Talents“ als Sieger hervorgingen. Das Powertrio bietet mit einem souverän vorgetragenen, ebenso komplex-rockigen wie entspannt groovenden Set die ideale musikalische Untermalung zum Festival-Start. Im Anschluss zimmert die zweite Band des Tages, Crash Gate 6, ein stabiles und massives Heavy-Rock-Brett. Das Publikum dankt den energiegeladenen Auftritt mit den ersten Hüpf- und Headbang-Einlagen des noch jungen Festival-Wochenendes. Auch die kurzfristig für den ausgefallenen Hip-Hop-Act Lemur eingesprungenen Enter Metropolis machen ihre Sache gut. Derweil überrascht hinter der Bühne Aeverium-Bassist Lars Dannenberg mit einem überraschenden Eingeständnis: „Jetzt sind wir mittlerweile durch halb Europa getourt, aber heute bin ich richtig nervös.“ Und dann bringen die Viersener Goth-Metaller voller Wucht ihre Songs unters Volk.