Kneppenhof-Umbau laut WIN-Fraktion ohne Erlaubnis
Es fehlt noch die Genehmigung zur Nutzungsänderung. Der Antrag ist nach Angaben der Stadt aber nun eingereicht.
Hinsbeck. Die Diskussionen um den Kneppenhof in Glabbach gehen weiter. Nachdem sich der Nettetaler Stadtrat in einer Sondersitzung im April mit großer Mehrheit für die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Diskothek „De Knepp“ ausgesprochen hat, kämpft die WIN-Fraktion erneut dagegen. Sie hatte sich damals gegen die Anmietung des Kneppenhofs seitens der Stadt für ein Asylbewerberheim ausgesprochen. Jetzt ließ sie verlauten, dass der Hof bereits umgebaut würde, ohne dass eine Genehmigung für die Nutzungsänderung vorläge. „Dies ist ein Verstoß gegen den bestehenden Bebauungsplan“, heißt es in der Mitteilung.
Die Stadtverwaltung räumt ein, dass „die Nutzungsänderung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegt, sie aber beantragt ist“, sagt der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder. „Die Eigentümer haben die Nutzungsänderung noch etwas nachgebessert. Darüber wird am kommenden Mittwoch mit der Oberen und Unteren Bauaufsicht beraten.“ Zudem betont Schönfelder, dass es keine Bedenken gebe. „Wir begleiten das Projekt sehr eng und gehen davon aus, dass es baurechtlich in Ordnung ist“, sagt der Erste Beigeordnete. Dies bedeutet: Da der Eigentümer bereits umbaut, macht er das auf eigenes Risiko. Sollte die Nutzungsänderung nicht bewilligt werden, müsse er wieder zurückbauen, erläutert Schönfelder. „Doch dazu wird es sicherlich nicht kommen.“ Darüber hinaus wirft die WIN-Fraktion dem Eigentümer vor, dass „sogar sonntags“ auf dem Gelände gearbeitet würde. Schönfelder: „Dazu kann ich nichts sagen, ich werde den Vorwurf aber prüfen lassen und — wenn erforderlich — Maßnahmen einleiten.“
Die ehemalige Diskothek und die Betriebsleiterwohnung soll künftig bis zu 120 Flüchtlingen als Unterkunft dienen. Deshalb soll der Kneppenhof zügig umgebaut werden. Hauptsächlich sollen dort Familien in mehreren Wohneinheiten untergebracht werden. Gegen diesen Plan hatten im Frühjahr bereits Anwohner aus Glabbach protestiert. Denn ursprünglich sollten 200 Personen — vornehmlich alleinstehende junge Männer — untergebracht werden. Für die neue Variante mit höchstens 120 Ayslbewerbern stimmte der Rat letztlich mit 32:11 Stimmen. Die Nein-Stimmen stammten hauptsächlich von Ratsmitgliedern aus Hinsbeck und aus der WIN-Fraktion.