Haus brennt aus: Verdächtiger festgenommen
Die Polizei prüft, ob der mutmaßliche Brandstifter auch andere Feuer gelegt haben könnte.
Viersen. Rauch wabert über dem Wohngebiet, durch das zerstörte Dach eines Hauses schlagen meterhoch Flammen: 34 Feuerwehrleute müssen gestern Morgen ausrücken, um einen Brand an der Königsberger Straße im Viersener Stadtteil Hamm zu löschen. Später meldet ein Sprecher der Polizei: „Es besteht der Verdacht einer vorsätzlichen Brandstiftung.“ Der 33 Jahre alte Hausbewohner soll das Feuer gelegt haben, außerdem für zwei weitere Brände in Viersen verantwortlich sein.
Gleich fünf Notrufe wegen des Feuers an der Königsberger Straße waren gestern um 5.31 Uhr bei der Feuerwehrleitstelle eingegangen. „Die ersten Einsatzkräfte waren um 5.37 Uhr an der Brandstelle“, berichtete Stadtsprecher Frank Schliffke. Neben 34 haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleuten waren sechs Mitarbeiter des Rettungsdienstes sowie Ermittler der Polizei vor Ort. „Das eingeschossige Gebäude brannte in voller Ausdehnung“, sagte Schliffke. Deshalb hätten die Einsatzkräfte das Haus — einen Anbau — nicht betreten können, es sei komplett ausgebrannt und einsturzgefährdet.
Die Einsatzkräfte hätten aber verhindert, dass die Flammen auf das Nachbarhaus übergreifen konnten. Dieses sei verrußt und vorerst nicht bewohnbar, es müsse renoviert werden. Um 10.30 Uhr endete der Feuerwehreinsatz.
Personen seien bei dem Brand nicht verletzt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der 33 Jahre alte Bewohner des Anbaus habe sich beim Eintreffen der Feuerwehr nicht in dem Gebäude befunden, während der Löscharbeiten sei er aber am Brandort aufgetaucht. „Der Brandherd befand sich im Inneren des Hauses, Türen und Fenster waren geschlossen“, berichtete Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Näheres zur Brandursache konnte er nicht sagen.
Als die Einsatzkräfte der Polizei vor Ort den Hausbewohner befragten, habe dieser widersprüchliche Angaben gemacht. Der mutmaßliche Brandstifter wurde vorläufig festgenommen. Er habe noch nicht ausgesagt, sagte Goertz. „Der Tatverdächtige wird heute im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt.“ Der Viersener sei polizeibekannt, „unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz“, ergänzte Goertz. „Zudem beschuldigt die Kripo den Viersener, in den vergangenen Wochen einen Brand an einer Gartenlaube an der Gladbacher Straße und einer Hausfassade an der Bleichstraße gelegt zu haben.“ Weitere Fälle würden geprüft.
Einen Zusammenhang zu dem Feuer in der Kirche St. Cornelius in Dülken am Dienstagmittag — dort brannte das Polster einer Kirchenbank — sehen die Ermittler derzeit nicht. Aber auch das werde geprüft, sagte Goertz.