Helfer am Hörer gesucht
In der Region werden noch Menschen gebraucht, die zuhören können und psychisch belastbar sind.
Niederrhein. 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 — unter diesen kostenlosen Nummern ist die Telefonseelsorge Krefeld-Mönchengladbach-Viersen mit Sitz am Krefelder Dionysiusplatz zu erreichen. Für das Rund-um-die-Uhr-Angebot für Menschen in Krisensituationen — Träger sind das Bistum Aachen, und die evangelische Kirchenkreise Krefeld-Viersen und Mönchengladbach-Neuss — suchen die Verantwortlichen dringend neue ehrenamtliche Mitarbeiter.
„Wir haben derzeit 60 Mitarbeiter, 80 wären gut“, sagt Dienststellenleiter und Diplom-Sozialarbeiter Bernhard Dodier im Gespräch mit der WZ. Mit einem solchen Plus an Hilfe könnte manche Schicht am Hörer doppelt besetzt werden.
Gesucht werden Helfer, die Interesse an der Arbeit mit Menschen haben, flexibel und außerdem bereit sind, eine entsprechende Ausbildung zu machen. Ein neuer kostenloser Ausbildungskurs, in dem noch Plätze frei sind, beginnt Anfang Februar, endet im September und umfasst 150 Stunden. Außerdem sollten die Freiwilligen psychisch belastbar und Mitglied einer der Kirchen sein.
Laut Dodier gibt es keine Altersbeschränkung, Volljährigkeit ist für diese Form der Telefonseelsorge allerdings ein Muss (ein entsprechendes Angebot für jüngere Menschen ist das Jugendtelefon, das ebenfalls von der Telefonseelsorge betrieben wird). Mit den Bewerbern werden zunächst Auswahlgespräche geführt.
Ehrenamtlich geholfen wird in Fünf-Stunden-Schichten: von 8 bis 13 Uhr, von 13 bis 18 Uhr und von 18 bis 23 Uhr. Interessierte sollten beachten, dass es außerdem Nachtschichten gibt: von 23 bis 8 Uhr.
Rund 16 000 Anrufe kommen im Jahr durch und landen bei den Telefonseelsorgern in der Krefelder Innenstadt. Das Spektrum der vorgetragenen Sorgen und Nöte ist breit, es reicht vom Liebeskummer bis zu Einsamkeit im Alter. Gegebenenfalls vermitteln die Mitarbeiter weiter an Spezialisten, etwa an die Drogen- oder die Schuldnerberatung. Niemand, der anruft oder eine E-Mail schreibt, wird nach seinem Namen gefragt. Alle Mitarbeiter der Telefonseelsorge unterliegen der Schweigepflicht.