Kommunalwahl Wer die Wahl hat – braucht die Helfer

Kreis Viersen · In Tönisvorst werden noch Freiwillige gesucht, viele ältere Helfer fallen aus. In anderen Kommunen sieht die Lage etwas entspannter aus.

. Die Kommunalwahl stellt die Verwaltungen im Kreis Viersen in diesem Jahr vor besondere Herausforderungen. Bewährte Wahllokale, beispielsweise in Kitas, fallen aufgrund der Hygienevorschriften weg (siehe Kasten), deutlich mehr Menschen stellen Briefwahlanträge (die WZ berichtete)  und auch was die Wahlhelfer angeht, dürfte es bei dieser Wahl nochmal deutlich schwieriger werden, ausreichend Freiwillige zu finden.

„Noch weitere 50 wären super“, nennt Catharina Perchthaler, Stadtsprecherin in Tönisvorst, das Ziel. „Hintergrund ist, dass viele altgediente Helfer zur Risikogruppe gehören“, erklärt sie. Diese seien von vorneherein von der Stadt nicht angesprochen worden oder hätten abgesagt. „Es ist nie ganz einfach, Helfer zu finden, aber in diesem Jahr ist es besonders schwierig.“

144 Wahlhelfer seien das Minimum, das die Stadt Tönisvorst brauche, um die Wahl durchführen zu können – optimal wären 240. Das Minimum sei nun aktuell knapp erreicht. 50 weitere seien deshalb nötig, da am Wahltag immer mit Ausfällen, beispielsweise durch Krankheit gerechnet werden müsse.

„Krankheit“ ist bei der diesjährigen Kommunalwahl das Stichwort. In den Tönisvorster Wahllokalen sollen umfassende Vorkehrungen getroffen werden, um eine Mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus zu vermeiden: „Um für die Helfer einen größtmöglichen Schutz zu erreichen, hat die Stadt neben dem üblichen Mund-Nasen-Schutz  auch Gesichtsvisiere angeschafft“, so Perchthaler. Beim Sitzen am Tisch seien die Helfer ohnehin durch eine Schutzwand abgeschirmt.

In Willich ist man
bereits „voll besetzt“

Das sieht in Willich ähnlich aus. „Wir haben Plexiglas, Einwegkulis, Abstandsregeln und es werden immer nur wenige Wähler auf einmal ins Wahllokal gelassen“, sagt Wahlorganisatorin Anja Lambertz-Müller.

Ganz anders als in Tönisvorst sieht man hier aber das Thema Wahlhelfer entspannt: „Wir sind voll besetzt“, so Lambertz-Müller. Alle 24 Wahllokale seien mit je zehn Wahlhelfern aus Bürgerschaft und Verwaltung bestückt, auch in den acht Briefwahllokalen gebe es je acht bis zehn Helfer. Dabei habe man „ganz normal“ bei den Wahlhelfern der Vorjahre nachgefragt, ohne beispielsweise altersbedingte Ausnahmen zu machen. Auch jetzt meldeten sich noch Freiwillige, so Lambertz-Müller. „Die nehmen wir in unsere Reserveliste auf, falls am Wahltag mal jemand ausfällt.“

In Grefrath dürfen Wähler
nur einzeln ins Wahllokal

„Wir rotieren noch, sind aber zuversichtlich“, beschreibt Gemeindesprecher und Wahlorganisator Jürgen Heinen am Donnerstag die Situation in Grefrath. „So sechs bis zehn Leute könnten wir schon noch gebrauchen.“

Mindestens acht Leute sollten es in jedem der 16 Wahllokale schon sein, plus Reserve. Es könnten halt immer mal Helfer wegfallen, so Heinen: „Erst heute rief jemand an und meinte, er komme am 13. aus Dubai zurück, könne aber mittags ins Wahllokal kommen. Der geht aber wohl besser erstmal zum Corona-Test.“

Aus der Verwaltung seien einige altgediente Helfer weggefallen, die in Rente gegangen seine, die üblichen Wahlhelfer aus der Bürgerschaft hätten sich aber mehrheitlich gemeldet. „Einige Ältere haben wir ausgelassen“, so Heinen.

Für all jene, die kommen, soll aber möglichst großer Schutz vor Ansteckung gewährleistet werden. „In jedem Wahllokal soll die Stimmzettelübergabe hinter der Scheibe erfolgen. Die Wähler sind aufgefordert, Masken zu tragen und da es je nur eine Wahlkabine gibt, darf auch immer nur eine Einzelperson oder ein Paar das Wahllokal betreten.“

So wolle man Schlangen im Wahllokal vermeiden. Die Stifte zur Stimmabgabe werden je nur einmal benutzt und danach desinfiziert. „Wer einen eignen Stift mitbringen möchte, sollte sichergehen, dass dieser nicht radierfähig ist“, so Heinen. Wer in Grefrath Wahlhelfer sein möchte, meldet sich im Wahlamt unter Tel. 02158/4080105.

Bislang keine Angaben
aus dem Kempener Rathaus

Ob in Kempen bereits ausreichend Wahlhelfer für die Kommunalwahl am 13. September gefunden wurden, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Auf entsprechende Anfragen der Redaktion seit Beginn der Woche gab es bis Donnerstagabend keine Auskunft. Wer sich über die Arbeit der Wahlhelfer in Kempen informieren oder freiwillig melden möchte, kann dies immerhin im Internet auf: