Feuerwehr in Grefrath Bei Gefahr oder Schadenslage stehen sie parat

Grefrath · Insgesamt 136 Feuerwehrleute gehen auf ehrenamtlicher Basis für die Freiwillige Feuerwehr in Grefrath in den Einsatz.

Hans-Konrad Funken ist der Grefrather Feuerwehrchef.

Foto: Norbert Prümen

Vier Standorte, zwölf Fahrzeuge und eine aktive Wehr von 136 Personen – das ist die Freiwillige Feuerwehr Grefrath. Der Löschzug Grefrath ist dabei der personenstärkste innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath. 52 aktive Wehrleute sind im Einsatz. Der Oedter Löschzug zählt 38 Personen. Die Löschgruppe Mülhausen hat 25 Feuerwehrmänner und in der Löschgruppe Vinkrath sind es 21 Männer. „In beiden Löschgruppen haben wir im Gegensatz zu den Löschzügen Grefrath und Oedt keine Frauen im Team. Insgesamt sind es nur drei Feuerwehrfrauen in unseren Reihen. In Grefrath sind es zwei und in Oedt eine“, sagt Hans Konrad Funken, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath.

In Sachen der Löschgruppen sieht es so aus, dass Vinkrath mit Grefrath, Mühlhausen und Oedt betreffend der Alarmierung zusammen zu Einsätzen ausrücken. So ist immer eine entsprechende Tagesverfügbarkeit gegeben. „Was uns bei der Tagesverfügbarkeit sehr hilft, ist die Tatsache, dass viele Mitarbeiter der Gemeindebetriebe, der Verwaltung und des Bauhofes ehrenamtliche Feuerwehrleute sind und dementsprechend bei einer Alarmierung mit unseren Zügen in den Einsatz gehen können“, sagt Funken.

An allen Standorten ist man bis auf Vinkrath, wo man laut dem Gemeindebrandinspektor „gerne zwei bis drei weitere Wehrleute begrüßen würde“ nahe an der gewünschten Sollstärke. Nichtsdestotrotz ist die Freiwillige Feuerwehr Grefrath immer auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlern, die sich einbringen möchten. „In den vergangenen Jahren hatten wir viele Quereinsteiger, die zuvor noch nichts mit Feuerwehr zu tun gehabt haben. Sie haben sich prima gemacht. Im Prinzip kann jeder Mann und jede Frau einsteigen. Voraussetzung ist die G26-Untersuchung, bei der die Tauglichkeit für das Tragen der Atemschutzausrüstung festgestellt wird“, sagt Funken. Der aktive Dienst ist bis zum Eintritt des Rentenalters möglich, das heißt bis zum 67. Lebensjahr. Wer altersbedingt aus dem aktiven Dienst ausscheidet, wechselt in die Ehrenabteilung. 52 Personen bilden diese in der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath.

In Sachen Ausbildung geht es jeweils mit der sogenannten Truppmannausbildung I und II los, wobei jede der beiden Einheiten 90 Stunden umfasst und das Ganze über zwei Jahre verteilt, stattfindet. „Wir bilden immer zusammen mit Nettetal aus“, informiert Funken.

Eine Besonderheit sind die Minitrommler für Kinder ab fünf

Nach der Grundausbildung schließen sich weitere Lehrgänge wie Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker oder Maschinist an. Neben seinen Löschzügen und -gruppen sowie der Ehrenabteilung hat Grefrath ein Feuerwehrtrommlerkorps mit 26 Musikern. Dazu kommt seit März 2024 eine Besonderheit, die Minitrommler. Kinder ab fünf Jahren werden spielerisch an die Musik herangeführt. 19 junge Musiker nutzen das Angebot bereits.

Ebenso gut nachgefragt wird die Jugendfeuerwehr, die in Grefrath allen ab zwölf Jahren offen steht. Ab 17 Jahren können die Jugendlichen an den 14 -täglichen Übungsabenden der großen Wehr teilnehmen. Auch die Ausbildung zum Truppmann 1 kann schon mit 17 Jahren durchlaufen werden.

Zu den zwölf Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath gehört unter anderem der TM. Die Abkürzung steht für Teleskopmast und damit ist das Fahrzeug etwas Besonderes. Es verfügt über einen 27 Meter langen Gelenkmast und kann auf engsten Raum arbeiten, da es sich innerhalb der Fahrzeugkontur abstützt. Während die Drehleiter rechts und links Platz für das Ausfahren ihrer hydraulischen Stützen benötigt, kann der TM 27 darauf verzichten, selbst, wenn der Mast voll ausgefahren ist. Eine Krankentragenlagerung für den Rettungskorb ermöglicht es zudem, schwer verletzte Patienten aus oberen Etagen herauszuholen. „Der Bauhof kann das Fahrzeug auch nutzen, etwa wenn größere Bäume geschnitten werden müssen. Ein solcher Einsatz wird immer von einem Feuerwehrmitglied begleitet, damit, wenn zeitgleich ein feuerwehrtechnischer Notfall eintreten sollte, das Fahrzeug direkt in den Einsatz gehen kann“, berichtet Funken.

Zu den weiteren Besonderheiten gehört das KEF, das in Mühlhausen steht. Es handelt sich um ein Kleineinsatzfahrzeug, das mit einer Ölsperre ausgerüstet ist. Die Mülhausener Löschgruppe mit ihren dafür speziell ausgebildeten Feuerwehrleuten bringt das KEF kreisweit in den Einsatz, wenn es auf der Niers, Schwalm oder einem anderen Flüsschen zu einem Ölfilm kommen sollte. Durchschnittlich 170 Einsätze sind es im Jahr, die die Freiwillige Feuerwehr Grefrath beschäftigen. Mit gut 60 Prozent überwiegen die technischen Hilfeleistungen, angefangen von der Person hinter Tür bis hin zu Autounfällen.

(tref)