Zirkusprojekt an Grundschule Von der Schulbank in die Manege

Tönisberg · Grundschüler aus Tönisberg haben klassenübergreifend über eine Woche für ihren Auftritt geprobt. Am Wochenende hieß es: Manege frei für den Zirkus Tönneberga.

Mehr als 30 Auftritte wurden über eineinhalb Stunden geboten. Viel zu lachen gab es bei den Clowns.

Foto: Norbert Prümen

(evs) Im Flur der städtischen Grundschule Tönisberg am Helmeskamp produziert eine rote Maschine duftendes Popcorn. Abgefüllt wird es in Tüten mit der Aufschrift „ZappZarap – Kannst Du nicht war gestern!“ Ein kleiner Vorgeschmack auf das Zirkusfeeling, das die Besucher im rot-blauen Zirkuszelt auf dem Schulhof erwartet. Und auf das Motto, das dieses Projekt zu einem Erfolg macht. Vorhang auf für den „Zirkus Tönneberga!“, heißt es an diesem Wochenende.

Alle drei Aufführungen sind ausverkauft. Eltern, Großeltern und Geschwister sitzen dicht an dicht im gut geheizten Zelt unter einem blauen Sternenhimmel. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Stephanie Karst erleben sie, was 160 Kinder in nur einer Woche erarbeitet haben. Und wieviel Potenzial in jedem von ihnen steckt. Mit großer Disziplin und Feuereifer präsentieren sie die von ihnen erarbeiteten Nummern.

Da gibt es geschickte Akrobaten und Jongleure, mutige Fakire, Zauberer, tolle Trapezkünstler oder lustige Clowns in bunten und glitzernden Kostümen. Alle Nummern werden durch passende Musik begleitet. Gelegentlich hüllt sich die Manege in geheimnisvollen Nebel. Die Gruppen sind klassenübergreifend, Jungen und Mädchen, klein und groß, alle arbeiten Hand in Hand. Teamwork ist angesagt, jeder hat seine Funktion in der Gruppe. Das stärkt den Zusammenhalt. Und dabei zeigen sich erstaunliche Fähigkeiten. Viele dürften entdecken, was alles in ihnen steckt. Das macht stark. Genauso wie ein Auftritt vor großem Publikum auf großer Bühne.

Am Ende der eineinhalb-stündigen Show und nach 20 Auftritten nehmen sie wie richtige Profis mit strahlendem Lächeln den Applaus des ihnen wohlgesonnen Publikums entgegen. Begeistert ist auch Kerstin Flesch aus Tönisberg, die am Zelteingang steht und die Plane gegen den Durchzug immer wieder schließt. „Mein Sohn ist der Clown mit der Stinkesocke“, erzählt sie lachend. Sie hat das Projekt die ganze Woche über begleitet.

Das gesamte Schulpersonal und die beteiligten Eltern hatten zu Beginn durch das Team von „ZappZarap“ bei einem Workshop alle Informationen erhalten. Ende Februar wurde dann das große Zirkuszelt auf dem Schulhof aufgebaut. Beim Start konnten sich die Kinder einem von elf Genres anschließen. Dann wurde die ganze Woche über hart trainiert. Ohne dass die Beteiligten über große Vorkenntnisse verfügten. Das meiste entstand in Eigenregie. „Kinder sind ohne Ende kreativ“, sagt die Mutter. Und: „So sollte Schule immer sein.“ Zum dritten Mal ist das Team von „ZappZarap“ aus Leverkusen in Tönisberg zu Gast. Das aktuelle Projekt mit dem „wandernden pädagogischen Projektzirkus“ hatte wegen der Pandemie drei Jahre warten
müssen.