CDU im Kreis Viersen CDU-Chef begeistert von Parteitag: „Demokratie pur“
Hamburg/Kreis Viersen · „AKK“ bekam aus dem Kreis Viersen nur die Stimme von Uwe Schummer. Vier Kreuzchen landeten bei Merz.
Annegret Kramp-Karrenbauer hat verloren – allerdings nur im Kreis Viersen. Während die neue CDU-Bundesvorsitzende das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Friedrich Merz in Hamburg knapp für sich entschieden hat, unterlag sie bei den Delegierten der Viersener CDU mit 1:4. Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer stimmte, wie vorher angekündigt, für „AKK“. Marcus Optendrenk, Peter Fischer, Stefan Berger und Michael Aach votierten für Merz. Einen entsprechenden Medienbericht verbreitet die CDU auf ihrer Facebook-Seite.
Kreisvorsitzender Opten- drenk begründet seine Entscheidung pro Merz mit zwei „Säulen“. „Zum einen habe ich als Vorsitzender in den vergangenen Wochen wahrgenommen, dass unsere Mitglieder im Kreis Viersen sich mehrheitlich ein klareres Profil wünschen. Und dass sie diesen Wunsch mit der Person Friedrich Merz verbinden“, sagte Optendrenk am Sonntag gegenüber der WZ. Zum anderen habe er sich dann persönlich erst am Freitag nach den Reden „äußerst knapp“ für Merz entschieden. „Das war keine 100-zu-Null-Abwägung. Letztlich habe ich die Auswahl unter den drei wirklich guten Kandidaten auch nicht als echte Richtungsentscheidung gesehen“, so der Kreisvorsitzende. So weit auseinander seien Kramp-Karrenbauer, Merz und Jens Spahn nicht.
Grundsätzlich hofft Marcus Optendrenk, dass die CDU die Energie dieses besonderen und spannenden Parteitags nun mitnehmen kann. „Das gesamte Verfahren war Demokratie pur. Das dürfte für die Mehrheit in Deutschland deutlich interessanter sein als populistische Parolen.“ Für die CDU-Anhänger heißt es laut Optendrenk nun, Annegret Kramp-Karrenbauer bei der Entwicklung eines Zukunftsprofils zu unterstützen. Die gleiche Unterstützung brauche die Große Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel.
Schummer: Rede von „AKK“ hat den Ausschlag gegeben
„Ich bin sehr glücklich. Die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer ist eine weise und gute Entscheidung. Und es war ein fairer Wettbewerb von drei guten Kandidaten.“ So lautet des Fazit des Willicher Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer nach dem Hamburger Parteitag. Aus seiner Sicht hat die „glänzende und sehr empathische Rede“ Kramp-Karrenbauers letztlich den Ausschlag gegeben, damit im zweiten Wahlgang mehr als ein Drittel der Spahn-Wähler zu ihr gewechselt ist und nicht zu Friedrich Merz.
So wie viele andere Christdemokraten nimmt Schummer in der Partei eine Aufbruchstimmung wahr. Die gut besuchten Regionalkonferenzen und das große Interesse aus dem In- und Ausland am Parteitag sprechen laut Schummer für sich. Der Neersener hatte sich noch vor einigen Wochen für eine Mitgliederbefragung statt des üblichen Delegierten-Modells für die Vorstandswahl ausgesprochen. „Ich halte dieses Instrument auch immer noch für interessant und wichtig. Und ich hoffe, dass die CDU dieses Instrument für die nächsten richtungsweisenden Entscheidungen ins Auge fasst.“