Kempen Altstadt-Geflüster: Am Viehmarkt guckt man in die Röhre

Baustellen sind lästig. Baustellen-Fotos aber sind unterhaltsam. So wie die Meldungen des aktuellen Altstadt-Geflüsters.

Kempen. „Ich kann’s nicht glauben. Jetzt wird hier auch noch gebuddelt.“ Diesen Ausruf vernahm der Flüsterer von einem kleinen Jungen, der mit seiner Mutter in der Altstadt unterwegs war. Stimmt, das hat er richtig gesehen: Es wird viel gebuddelt. Die größte Baustelle befindet sich, wir berichteten bereits, seit Anfang der Woche am Viehmarkt. Dort werden die Fußgänger und Radfahrer schon vor dem kleinen Park aus Richtung Post-Ampel kommend mit Schildern auf den Spülwall „umgeleitet“. Und auch der Spaziergang durch die Grünanlage wird durch die erste Lücke in der Stadtmauer geführt. Gebuddelt wird aber auch immer noch auf der Alten Schulstraße. Die Arbeiten an der Umstraße sind so gut wie erledigt.

Foto: WD

Wieder geöffnet hat seit Freitag Ernsting’s family an der Engerstraße. Eine wandelnde Werbefigur machte Reklame. Die Innenausstattung mit Regalsystemen wurde erneuert, die Filiale auf eine Verkaufsfläche von 230 Quadratmetern vergrößert. Auch bei Textilpflege Weber,Burgstraße 16, müssen die Kunden nicht mehr über den Hinterhof ihre Wäsche abholen oder abgeben.

Das Schaufenster des kleinen Ladenlokals an der Judenstraße neben Café Peerboms ist zurzeit mit Papier verhängt. Ein Plakat aber kündigt schon die Eröffnung des Kosmetikstudios von Laura Linneboden an. Bis „Tausendschön“ im Monat Juni eröffnet, sind aber sicher noch hunderte Handgriffe nötig.

Auch wenn das Wetter gerade nicht so prickelnd ist, Anfang der Woche war’s schön. Auf dem Buttermarkt tummelten sich die Leute, saßen in der Sonne, genossen die wärmenden Strahlen und Eis, Fritten oder ähnliches Genussvolles — während der Flüsterer und seine Kollegen bei geöffneten Fenster die neuesten Ereignisse für Ihre WZ-Leser zu Papier oder besser Computer brachten. Und — horch: Da war sie wieder, die Musik. „Der hat aber seit dem letzten Jahr nix dazu gelernt“, lästerte ein Kollege, als „My way“ durchs Redaktionsfenster schnulzte. Kurze Zeit später wurde er eines Besseren belehrt, ein Dreiviertel-Takt Wiener Art umtanzte die Schreiberlinge, die ihn nicht gleich einem Komponisten zuordnen konnten. Aber das wird schon. Der Sommer ist ja noch lang.

Ebenfalls für eine Geräuschkulisse, wenn auch nicht besonders melodisch, sorgten dieser Tagen auch die Turmfalken von der Propsteikirche. Das Pärchen schien heftig erregt. Der ornithologisch nicht besonders versierte Flüsterer vermutet, dass die Vögel ihr Nest beschützen wollten.

Bleiben wir noch weiter bei Geräuschen. Doch dieses Mal bei wohlklingenden Tönen. „100 Years Original Dixieland Jazz Band“ heißt das Jazz-Konzert, das am Mittwoch, 21. Juni, in der Haltestelle, Lilienstraße 72, stattfindet. Mit dem Konzert wird der 100. Geburtstag der Jazz-Schallplatte gefeiert. Los geht es um 19.30 Uhr. Auf der Bühne zu sehen ist das „International Hot Jazz Quartet + 2“. Es gehört zu den renommiertesten Ensembles für traditionellen Jazz der 1920er bis 1950er Jahre. Diese besondere Art der Musik serviert die Band in einer zeitgemäßen Form, so dass auch die jüngere Generation von Jazzliebhabern Appetit auf mehr bekommt. Dabei sind Duke Heitger aus den USA an der Trompete, Engelbert Wrobel aus Deutschland mit Klarinette und Saxophon, Paolo Alderighi aus Italien am Piano und Bernard Flegar aus Deutschland am Schlagzeug. Gäste sind Dan Barrett aus den USA (Posaune) und die Australierin Nicki Parrott (Kontrabass und Gesang). Der Eintritt zum Konzert kostet 20 Euro. Karten gibt es unter anderem bei Schuhkolade, Peterstraße 29, oder per Email:

Wer erdigen Blues, Soul und tanzbare Grooves mag, sollte am Mittwoch, 7. Juni, das Irish Pub „The Whistle“ besuchen. Martin Engelien, bekannt als Mitglied der Klaus Lange Band und als Teil der „Tabaluga und Lili Show“, gastiert mit seiner Konzertreihe „Go Music“ auf der Bühne an der St. Huberter Straße 20. Gemeinsam mit zwei weiteren Künstlern tourt der Bassist und Produzent mit unterschiedlichen Programmen durch verschiedene Orte. Auch wenn er nicht allein kommt — den Bass spielt er immer selbst. Mit dabei sind im Juni Gregor Hilden an der Gitarre und Dietmar Steinmann an den Drums. Einlass ist um 19.30 Uhr.