Altstadtlauf in Kempen: Vitamine und Wasser für alle
Der bei Jung und Alt geschätzte Volkslauf knackt locker den Vorjahresrekord.
Kempen. Volker Dickmann lässt es sich vor dem Lauf noch einmal richtig gut gehen. Entspannt liegt der 40-jährige Weseler auf einer Liege und wird von den Physiotherapeutinnen Madlen Gärtner und Maggy Urban durchgeknetet. "Er bekommt gerade eine Lockerungsmassage gegen Muskelverhärtung", erklärt Urban von der Kempener Physiotherapiepraxis Novotergum, das diesen kostenlosen Service gestern allen Sportlern des Altstadtlaufes anbot.
"Schon gestern habe ich beim Duisburger Innenhafenlauf mitgemacht - fünf Kilometer Laufen und fünf Kilometer Walken", erzählt der durchtrainierte Mann. Er erklärt, warum er gerade läuft und keinen anderen Sport macht: "Ich habe den Rücken, die Schultern und die Knie kaputt. Da geht sonst nichts mehr." Heute stehen für ihn sieben Kilometer Walking an, aber das bekomme er schon hin, sagt er selbstsicher.
Ebenfalls an den Start gingen die Walkerinnen Andrea Willers aus Vorst und Ute Schmaus aus Krefeld. "Wir wollen nicht Letzte werden", formulierten sie ihr Tagesziel.
Schmaus´ Tochter Yvonne ging bereits vorher mit der Starternummer 510 an den Start und lief die zwei Kilometer des Schülerlaufs in einer neuen persönlichen Bestzeit von 7,38 Minuten, ansonsten trainiert sie Triathlon.
Als bereits kurz nach 11Uhr vormittags die ersten Schüler durchs Ziel liefen, hatten Frank Doerkes und seine Kollegen vom Verkehrsverein Kempen (VVK) gut zu tun: Sie schenkten hinter der Ziellinie insgesamt 1000Liter Wasser aus und kamen bei den vielen Teilnehmern gar nicht mehr hinterher.
Den Vorjahresrekord von 1326 Teilnehmern jedenfalls knackten die Veranstalter von der Vereinigten Turnerschaft Kempen (VTK) locker: "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz, die Stimmung ist gut und die Läufer bringen tolle Leistungen", freute sich Vorsitzender Detlev Schürmann.
Allein beim ersten Schülerlauf auf 1000 Meter hatten sich bis gestern 30 Kinder angemeldet, mit den tagesaktuellen Nachanmeldungen allerdings waren es rund 100 Kids. Die hatten nach dem Lauf noch lange nicht genug und belagerten die große Hüpfburg vom Hauptsponsor, dem Keksproduzenten Grieson. "Es ist toll, wie viele sportbegeisterte Menschen hier sind", meinte auch Bernd Faber von der AOK, die am Ziel 1800 Bananen verteilte.
Das Brillenhaus Bunse sorgte für den richtigen Durchblick beim Sport und präsentierte Sportbrillen in allen Farben und Größen. "Ich laufe auch mit", sagte Augenoptikerin Ellen Koke (27), deren Freund sogar beim Iron Man in Zürich teilnahm. Heute wollen sie gemeinsam sporteln, sie selber trainiert das Laufen seit April.
Lockerer nahm es Familie Röttinger, die den Opa Matthias Höbel (63) an der Strecke anfeuerte. "Eine Runde noch", informierte sie der rüstige Senior im Vorbeilaufen.
Für alle Aktiven und Zaungäste war der Altstadtlauf ein schönes Fest.