Oedt/Kreis Viersen: Delegierte feiern „ihren Udo“

SPD: Mit großer Mehrheit wird Udo Schiefner beim Kreisparteitag zum Kandidaten für die Bundestagswahl im Herbst 2009 bestimmt.

Oedt/Kreis Viersen. Die SPD schickt erneut ihren Kreis-Vorsitzenden Udo Schiefner ins Rennen bei der Bundestagswahl im Herbst 2009. 93,75 Prozent der Delegierten stimmten am Donnerstagabend in der Oedter Albert-Mooren-Halle für den St.Huberter: 75 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und drei Mal Nein. Schon 2005 war der 49-Jährige angetreten.

In seiner Rede streifte Schiefner viele Bereiche: Bürgerversicherung, kein Ausstieg vom Ausstieg bei der Kernenergie und Studiengebühren ("Muss wieder in der Mottenkiste verschwinden."). Bezogen auf den Kreis vergaß er weder die von ihm gewünschte Landesgartenschau, noch den Lärmschutz entlang der Autobahn 40, noch eine umfassendere regionale Wirtschaftsförderung.

In seiner phasenweise emotionalen Rede machte er deutlich, dass er weder ein Quereinsteiger sei, noch einer, der betriebliche Abläufe nur von Gutachten kenne oder von medienwirksam inszenierten Praktika: "Ich schöpfe aus einer 30-jährigen Berufserfahrung in einem Betrieb."

Massiv übte er Kritik am Kempener Unternehmer Bauerfeind. Der solle "rasch den Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung für unternehmerisches soziales Engagement zurückgeben".

Realist blieb Schiefner, als er auf die Wahl im September 2009 blickte: "Wir starten nicht gerade aus der ersten Reihe in diesen Marathon." Seine Parole: "Tief Luft holen, Reihen schließen und Wähler überzeugen."

Schiefner schloss mit einem Zitat von Willy Brandt: "Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum besinnt euch auf eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll."

Am Ende griff man gar zu amerikanischen Methoden: Zu flotter Musik flimmerten Bilder aus seinem Leben über die Leinwand. Und die Delegierten feierten "ihren Udo".